Anti-materiel Rifles sind moderne Nachfolger der „Tank-Gewehre“ des Ersten Weltkriegs. Damals wurden mit den großkalibrigen Waffen Panzer bekämpft, heute sollen sie gepanzerte Fahrzeuge stoppen.

Das Jagdkommando gilt als die am meisten spezialisierte und besten trainierte Einheit des Bundesheeres. Deutlich wird diese Sonderstellung auch in der Ausrüstung, die Fahrzeuge und Gerätschaften aufweist, die anderswo im Bundesheer nicht zum Einsatz kommen. Ein Beispiel dafür ist das Scharfschützengewehr Barrett M82, das im Bundesheer nur vom Jagdkommando verwendet wird und dort unter der Bezeichnung sSSG Barrett läuft.

Die Anschaffung geht auf das Jahr 2008 zurück und wurde durch die gestiegenden Anforderungen im Zuge der Auslandseinsätze des Bundesheeres notwendig. Mit der Waffe ist vor allem die Bekämpfung und Eliminierung sogenannter High Value Targets möglich, also von Zielen, deren „Neutralisierung“ für die erfolgreiche Durchführung einer Militäroperation erforderlich ist. Zum Zeitpunkt der Anschaffung beim Bundesheer war das Barrett M82 bereits kampferprobt und bei rund 30 Streitkräften weltweit im Einsatz. ­Unter anderem setzen auch die Bundeswehr, die tschechische und die indische Armee auf die Waffe. Und das aus gutem Grund: die Anti-materiel Rifle ist im Bereich der halbautomatischen Systeme im Militärsektor einzigartig – vergleichbare Systeme gibt es nicht.

Claudia Molitoris