Das oberschlesische Rüstungsunternehmen Rosomak fertigt auf Grundlage einer Lizenz der finnischen Patria-AMV seit 2002 eine expandierende Familie von 8×8 Rad-Gefechtsfahrzeugen in der Größenordnung des Pandur Evolution von GDELS-Steyr und des Piranha IIIC von Mowag. Nun gehen 100 neue Fahrzeuge in die Ukraine.
Seit Produktionsstart im Jahr 2002 wurden bereits mehr als 900 Fahrzeuge in 13 Versionen an die polnischen Streitkräfte geliefert. Das von einem 490 PS starken Scania Turbodiesel angetriebene 23,5-Tonnen schwere Grundmuster KTO Rosomak-WD (Kołowy Transporter Opancerzony = Rad-Transportpanzer) verfügt über einen modularen Panzerschutz mit einer dem STANAG 4569 Stufe 4 entsprechenden Grundausstattung.
Im vergangenen Juni wurden für das Fahrzeug 70 ferngesteuerte Geschütztürme des Typs ZSSW-30 mit einer PAL Spike-LR beauftragt, im Endausbau soll das System auf mehr als 300 polnischen Rosomak-Panzern installiert werden. Zudem wurde kürzlich ein MLU-Update für die erste Serie vorgeschlagen, unter anderem mit einem 550-PS-Motor und mehr Tankinhalt.
Laut dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki haben die ukrainischen Streitkräfte nun 100 Radpanzer von Rosomak bestellt. Die Finanzierung der Fahrzeuge soll jedoch nicht durch Polen, sondern aus Mitteln der Europäischen Union und Finanzhilfen der USA erfolgen. Zur genauen Konfiguration und allfälligen Lieferterminen der Fahrzeuge wurde bislang nichts bekannt.