Am 29. April besuchte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner das Kommando Streitkräftebasis, um sich ein aktuelles Bild vom Aufgabenspektrum des Kommandos zu machen.
Nach einer Einweisung durch den stellvertretenden Kommandanten, Brigadier Siegfried Bognar, wurden der Ministerin einzelne Aufgabenbereiche vorgestellt: aus dem Bereich der Heeresbekleidungsanstalt die Entwicklung und Produktion von Mund-Nasen-Masken, aus dem Bereich des Entminungsdienstes eingesetztes Gerät sowie Entschärfungsverfahren, aus dem Bereich des Militärhundezentrums Schutz- und Suchaufgaben sowie spezielle 3D-Druckverfahren für den Bereich IKT & Cybersicherheit.
„Ich bin von der Professionalität und dem Engagement der Soldatinnen und Soldaten sowie aller Zivilbediensteten der Streitkräftebasis sehr beeindruckt. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass wir zusammenhalten. Sie alle leisten hervorragende Arbeit zur Unterstützung und Sicherheit der Bevölkerung – ich bin stolz auf Sie“, so Verteidigungsministerin Tanner.
Die Soldatinnen und Soldaten sowie die Zivilbediensteten der Streitkräftebasis leisten seit Beginn der Corona-Krise einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung der Nahversorgung der österreichischen Bevölkerung in verschiedenen Bereichen. Ende Februar wurden 1,6 Millionen FFP-1-Schutzmasken des Gesundheitsministeriums an die Landessanitätsdirektionen der Bundesländer zugeführt. Mitte März wurden zur Sicherstellung der Nahversorgung am Höhepunkt ca. 785 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in 30 Lagern eingesetzt; davon bis zu 250 Heeresleistungssportler – darunter viele namhafte Spitzensportler und Olympioniken. Bis heute stellt die Heeresapotheke ca. 8.000 Liter Handdesinfektionsmittel für den Eigenbedarf her; im Rahmen der interministeriellen Unterstützung wurde ein Teil dem Justizministerium zur Verfügung gestellt.
Die Heeresbekleidungsanstalt Brunn am Gebirge entwickelt und produziert die dringend benötigten Mund-Nasen-Masken für das gesamte Bundesheer; es werden insgesamt ca. 110.000 Masken gebraucht. Die Schneidereien der neun Militärkommanden und Sattlereien in den sechs Heereslogistikzentren unterstützen die Produktion der Masken. Aktuell wurden bereits 49.500 Masken gefertigt, die Produktion läuft weiter auf Hochtouren.
Der Entminungsdienst des BBuundesheeres entschärft und birgt in etwa 1.000 Einsätzen pro Jahr jährlich an die 30 – 35 Tonnen gefährliches Kriegsmaterial österreichweit. 2020 wurde der Entminungsdienst bereits 356 Mal angefordert. Hierbei wurden unter anderem fünf Fliegerbomben mit bis zu 150 kg Sprengkraft unfallfrei entschärft und geborgen. Bei der Abwehr eines Cyberangriffs auf die Republik Österreich Anfang des Jahres 2020 arbeiteten Experten des IKT & Cybersicherheitszentrums im Rahmen eines Assistenzeinsatzes wesentlich mit.
Die Streitkräftebasis ist das Kompetenzzentrum für Logistik, Technik, Sanität, Transport, Cyberdefence und Sport im Österreichischen Bundesheer. Zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben stehen dem Kommando Streitkräftebasis 4.500 Soldatinnen und Soldaten sowie hochspezialisierte zivile Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Verfügung. Diese sind auf 22 Dienststellen an 65 Standorten auf ganz Österreich verteilt. Mit der Streitkräftebasis verfügt das Bundesheer über eine zentrale Logistikdrehscheibe. Die Umsetzung der Logistikaufgaben (wie z.B. Transport, Instandsetzung, Modifikation und die Verteilung der verschiedenen Versorgungsgüter) erfolgt über die sechs Heereslogistikzentren, die Heeresbekleidungsanstalt und das Versorgungsregiment 1. Der Frauenanteil im Führungsbereich der Streitkräftebasis beträgt gesamt etwa 15 Prozent.