Die Schweiz plant für den Zulauf der neuen F-35-Kampfflugzeuge von Lockheed Martin bauliche Maßnahmen auf den drei Militärflugplätzen, auf denen die Maschinen stationiert werden. Besonders intensiv sind die Bemühungen rund um den Militärflugplatz Payerne, wo auch ein F-35A-Trainingscenter für Piloten und Bodenpersonal mit voraussichtlich rund 40 zusätzlichen Arbeitsplätzen entstehen soll.

Das Schweizer Verteidigungsministerium (VBS) führte dazu mit den Gemeinden um den Militärflugplatz zuletzt intensive Gespräche zur Lärmbelastung mit dem neuen Kampfflugzeug und zur wirtschaftlichen Entwicklung des Flugplatzes – und erzielte nun eine Einigung für das weitere Vorgehen. Demnach sollen die Lärmberechnungen auf 4.200 Starts und Landungen basieren, am Montagmorgen und am Freitagnachmittag keine Trainingsflüge mit F-35A stattfinden. Das VBS schafft zudem je eine Arbeitsgruppe, um ein Ausbildungszentrum für Berufe im Unterhalt von Luftfahrzeugen zu schaffen und um Möglichkeiten zur Entwicklung und Ansiedlung von Arbeitsplätzen in der Region zu identifizieren. Mit dem Rückzug ihrer vorsorglichen Einsprachen ermöglichen die Gemeinden die Realisierung des künftigen Trainingscenters F-35A.

Jahrgang „Generalmajor Sommer“: Neue Leutnante ausgemustert

Neues Trainingscenter mit 40 zusätzlichen Arbeitsplätzen

Im Herbst 2023 hat das VBS das Baugesuch für ein Trainingscenter F-35A mit Flugsimulator und Ausbildungsanlage für das Bodenpersonal öffentlich aufgelegt. Dagegen hatten die Communauté régionale de la Broye (COREB), die Association pour la sauvegarde des intérêts des communes broyardes touchées par l’aérodrome militaire de Payerne (ASIC) und 14 Gemeinden vorsorglich Einsprache erhoben.

Aufgrund der erzielten Einigung haben die Gemeinden ihre Einsprachen zurückgezogen oder haben bestätigt, dies zu tun. Sie ermöglichen damit, dass nach der formellen Genehmigung des Baugesuchs im Oktober die Vorbereitungsarbeiten für den Bau des Trainingscenters beginnen können. Die Gebäude sollen ab Mitte 2028 für den operativen Betrieb bereit sein.

Im Trainingscenter soll das Bodenpersonal der gesamten Luftwaffe die Grundausbildung und die Piloten ihre Trainingsflüge auf dem Simulator absolvieren.

©Militär Aktuell

Weitere bauliche Massnahmen für den F-35A

Für den Einsatz der F-35A kann die vorhandene Immobilieninfrastruktur auf den Militärflugplätzen Payerne, Meiringen und Emmen grösstenteils weitergenutzt werden, denn die Abmessungen der F-35A sind denjenigen der F/A-18 ähnlich. Anpassungen sind bei der Ausbildungsinfrastruktur, den technischen Installationen und den Sicherheitseinrichtungen notwendig. Für die entsprechenden baulichen Massnahmen hat das Parlament mit der Armeebotschaft 2022 einen Verpflichtungskredit von 120 Millionen Franken (rund 128 Millionen Euro) bewilligt.

In Zusammenarbeit mit dem F-35-Projektbüro der amerikanischen Regierung, dem F-35 Lightning II Joint Program Office (JPO), und den Herstellern Lockheed Martin und Pratt & Whitney wurden in den vergangenen zwölf Monaten die Konzepte und die Planung für das Erstellen und den zukünftigen Betrieb der Infrastruktur mit dem F-35A detailliert vorbereitet und überprüft. Die Planungsarbeiten für das Erstellen der Infrastruktur sind nun erfolgreich abgeschlossen worden.

Die Bauphase auf dem Militärflugplatz Payerne beginnt im Oktober. Für Meiringen und Emmen ist die Eingabe der Baugesuche für Ende 2024 vorgesehen. Die Bauarbeiten beginnen ab dem Jahr 2025.

Hier geht es zu weiteren Meldungen rund um die Schweizer Armee.

Quelle@Lockheed Martin