Das Bundesheer steht derzeit in vielen verschiedenen Einsätzen. Zur Ausbildung für diese Einsätze gehört auch die Waffenausbildung. Für die Grundwehrdiener des Jägerbataillons 23 stand nun dieser Tage die Pistolenausbildung auf dem Programm.

Soldaten haben je nach ihrer Aufgabenstellung unterschiedliche Bewaffnungen. Für die meisten Soldaten ist das das Sturmgewehr 77. Alle Soldaten werden grundsätzlich zuerst an dieser Waffe ausgebildet. Das geschieht im ersten Teil der drei teiligen Basisausbildung während des sechs monatigen Grundwehrdienstes. In den darauffolgenden zwei Teilen erfolgt die Ausbildung an weiteren Waffen.

Für Aufgaben im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes während der Covid-19 Pandemie und auch für andere Einsätze, werden die Soldaten in Vorarlberg, statt dem oder zusätzlich zum Sturmgewehr, mit der Pistole ausgestattet.

Bevor die Soldaten an den Schießstand kommen, stehen zuerst Stunden mit „Trockentraining” auf dem Programm. Wesentlich dabei ist das Thema „Sicherheit”, die in jeder Phase im Umgang mit der Pistole oberstes Gebot ist.

Beim Schießen mit der Pistole kommt es auf gut eingeübte Bewegungsabläufe an. Vom Ziehen der Pistole aus dem Sicherheitsholster, dem Anschlagen mit einer oder mit zwei Händen, das Zielen über Kimme und Korn, die Schussabgabe ohne zu „verreißen“, die Beobachtung des Umfeldes, die Funktionskontrolle der Waffe, bis zur Rückführung in den Sicherheitsholster, gilt es einzuüben und zu automatisieren. Auch das Beheben von Hemmungen und das Nachladen müssen beherrscht werden. Sitzen diese Abläufe im „Trockentraining” geht es an den Schießstand.

Vorarlberg hat keinen Schießplatz. Viele Jahre mussten die Soldaten nach Tirol fahren, um ihre praktische Schießausbildung zu absolvieren. Seit einigen Jahren wird nun in der Walgau-Kaserne in einer Indoor-Schießanlage geübt.

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Drei Soldaten können in der Indoor-Schießanlage gleichzeitig nebeneinander schießen.

Die Anlage ist auf einem hohen technischen Niveau. Auf die Distanz von zehn Metern kann mit Sturmgewehr und Pistole geschossen werden. Entfernungen werden durch die Größe des Zieles simuliert. Je kleiner das Ziel, desto weiter weg erscheint es. Sensoren an der Wand erkennen die Treffer. Die Auswertung erfolgt über eine digitale Anzeige.

Drei Schützen können gleichzeitig schießen. Eine moderne Lüftungsanlage saugt die schädlichen Gase die beim Schießen entstehen, ab und entsprechende Dämmungen reduzieren die Lautstärke des Knalls. Die räumliche Trennung von jenen Soldaten, die gerade schießen und jenen, welche sich darauf vorbereiten, garantiert einen störungsfreien und sicheren Ablauf. Moderner Gehörschutz verhindert Schäden am Gehör.

Quelle@Bundesheer/Koppitz