Saab und Embraer gaben auf der Sicherheits- und Verteidigungsmesse LAAD in Rio de Janeiro die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (MoU) bekannt, um die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen in verschiedenen Bereichen zu vertiefen, vor allem in Bezug auf Geschäftsentwicklung und technische Möglichkeiten.

Die Unternehmen wollen gemeinsam den auch für das Bundesheer als Hercules-Nachfolger interessanten Lufttransporter KC-390 Millennium als bevorzugte Lösung für die taktischen Lufttransportanforderungen der schwedischen Luftwaffe positionieren, und die Integration von Saab-Ausrüstung und -Systemen in das Mehrzweckflugzeug prüfen.

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Saab-Präsident Micael Johansson und Embraer-Chef Bosco da Costa Junior bei der Unterzeichnung des Memorandums of Understandng (MoU).

Die Unternehmen prüfen ausserdem neue Geschäftsmöglichkeiten mit Blick auf zukünftige Kunden des Gripen in Lateinamerika verfolgen und ziehen dabei auch die Nutzung des Gripen Design- und Entwicklungsnetzwerks (GDDN), des Gripen Flight Test Center (GFTC) und der Endmontagelinie bei Embraer in Gavião Peixoto in Betracht. Zudem wollen die beiden Unternehmen bei technischen Studien über zukünftige Kampfflugzeuge zusammenarbeiten und so den von Saab für die brasilianische Verteidigungsindustrie durchgeführten Technologietransfer im Rahmen des laufenden Gripen-Programms für die brasilianischen Luftstreitkräfte (FAB) für sich nutzen. Dabei steht die Weiterentwicklung des Gripen E bis zum Jahr 2060 im Blickfeld.

„Wir haben viele Pläne in der Schublade“

„Unsere beiden Unternehmen haben schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet, um Brasilien eine hervorragende Fähigkeit zu liefern, die jahrzehntelang Bestand haben wird. Die nun unterfertigte Absichtserklärung ist ein wichtiger und erfreulicher Schritt zur Ausweitung dieser Zusammenarbeit auf neue Bereiche, die über Brasilien hinausgehen, während wir gleichzeitig unsere bestehenden Leistungen maximieren”, sagte Micael Johansson, Präsident und CEO von Saab.

@Georg Mader„Saab und Embraer sind zwei weltweit führende Unternehmen in der Luft- und Raumfahrt, die für ihre hervorragende Technik und ihre Produkte bekannt sind. Ich betrachte diese Absichtserklärung mit großem Optimismus, da ich sicher bin, dass die beiden Unternehmen gemeinsam ihr Geschäft in verschiedenen Märkten rund um die Welt weiter ausbauen können”, sagte Bosco da Costa Junior, Präsident und CEO von Embraer Defense and Security.

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Militär Aktuell vor Ort: Unser Autor Georg Mader hat direkt nach der Vertragsunterzeichnung mit Embraer-CEO Bosco da Costa Junior über Details der Vereinbarung gesprochen.

Im Jahr 2014 unterzeichneten Saab und die brasilianische Regierung einen Vertrag über die Lieferung von 36 Gripen-Flugzeuge an die brasilianischen Luftstreitkräfte, der nicht nur die Flugzeuge, sondern auch logistische Unterstützung, Waffen, Unterstützungssysteme, Simulatoren, Ausbildung und Entwicklung umfasst. Das Gripen-Programm stellt den umfangreichsten Technologietransfer dar, den Saab eigenen Angaben zufolge je durchgeführt hat. Der wichtigste strategische Partner im Land ist dabei Embraer.

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Quelle@Georg Mader, Steve Lynes