Der oberösterreichische Sicherheitsschuhhersteller Rukapol GmBH versorgt das Bundesheer in Zukunft mit neuen Kampfstiefeln. Ein Prestigeauftrag, hat man sich doch bei einer europaweiten Ausschreibung gegen jede Menge Konkurrenz behaupten können. Militär Aktuell hat mit Rukapol-Chef Horst König gesprochen.

Herr König, Ihr Unternehmen liefert die neuen Kampfstiefel an das Österreichische Bundesheer. Welche Voraussetzungen muss ein Schuh erfüllen, um dafür in Frage zu kommen?
Grundsätzlich gesagt muss ein solcher Schuh härtesten Outdoorbedingungen und Beanspruchungen standhalten – und das bei allen Witterungen, Hitze, Kälte und auf allen Terrains. Das bedeutet also, die Qualität muss eine höchstwertige sein: vom Einsatz der unterschiedlichsten Materialien über die Beständigkeit gegen Wasserdurchtritt bis hin zur Rutschfestigkeit der Sohle. Gesichert wird diese Qualität durch einen 21-seitigen Spezifikationskatalog. Praktisch jedes eingesetzte Material muss den DIN- und ÖNORMEN gerecht werden: von der Lederstärke und Wasserdampfdurchlässigkeit über pH-Werte, Zugfestigkeiten, Rutschbeständigkeit der Sohlen, Hydrophobierung von Schuhbändern bis zu der Beschaffenheit und Abriebwerten von Futtermaterialien.

Bundesheer: Rukapol liefert neue Kampfstiefel

Wo werden die Kampfstiefel produziert? Und wie lange dauert es, ein Paar herzustellen?
Die Stiefel werden in unserer eigenen Fertigung in Oradea in Rumänien produziert. Unsere Produktionsstätte ist ISO9001 zertifiziert. Die Herstellungsdauer für ein Paar beträgt zwei Stunden und 15 Minuten. Der gesamte Schuh ist volle Handarbeit mit maschineller Unterstützung.

„Die Herstellungsdauer für ein Paar beträgt zwei Stunden und 15 Minuten. Der gesamte Schuh ist volle Handarbeit mit maschineller Unterstützung.“

Rukapol-Chef Horst König

Warum sind gerade Ihre Produkte so erfolgreich? Was zeichnet sie ganz besonders aus?
In den Branchen, in denen wir tätig sind, zeichnet uns sicher die Kundennähe aus. Wir sehen uns die Anforderungen genauestens an und sprechen mit den Experten und Bedarfsträgern, um darauf optimal abgestimmte Produkte entwickeln zu können; vor allem, was deren Funktionalitäten anbelangt. Im Falle des Österreichischen Bundesheeres ist ja eine Ausschreibung die Grundlage, die es akribisch abzuarbeiten galt. Die darin gestellten Bedingungen mussten zu 100 Prozent erfüllt werden.

In welchen Bereichen ist Rukapol sonst noch stark?
Weitere Stärken sind im Hitzeschutzbereich mit in diesem Bereich höchsten Zertifizierungen, im Kälteschutz und auch, was die Energieversorger anbelangt. Branchenseitig sind vor allem im Industriebereich, bei Energieversorgern, bei Bergbahnen und Seilbahnbetreibern, sowie im öffentlichen Bereich und Institutionen tätig.

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Liefert Rukapol auch andere Produkte in den Behördenbereich, zum Beispiel an die Polizei oder an internationale Militärs? Und falls ja, in welchem Volumen?
Bis dato haben wir in diesem Bereich nicht in größerem Umfang geliefert. Mittlerweile gibt es aber Kontakt zu Blaulichtorganisationen, und wir werden im In- und Ausland in verstärktem Maß an Ausschreibungen für solche Behörden teilnehmen.

Hier geht es zu den anderen Beiträgen unserer Serie „5 Fragen an”.

Quelle@Rukapol