Rohde & Schwarz ergänzt seine erfolgreiche Flugfunkgeräte-Familie R&S M3AR mit dem Software Defined Airborne Radio R&S SDAR.
Mit dem R&S SDAR bringt Rohde & Schwarz die neueste Generation von Software Defined Radios (SDR) und netzwerkfähigen Wellenformen in die Luft. Das R&S SDAR kombiniert die technischen Vorteile der R&S M3AR-Flugfunkgerätefamlie mit den Vorteilen eines hochdatenratigen, IP-basierten Funkgeräts.
Aktuell ist die R&S M3AR-Funkgerätefamilie auf über 70 verschiedenen fliegenden Plattformen mit mehr als 7.000 ausgelieferten Einheiten installiert. Erste Kundenverträge für das neue R&S SDAR sind bereits in der Umsetzung. Möglich wurde dies durch eine enge Abstimmung mit den Anforderungen der hoheitlichen Kunden sowie der Plattformhersteller bereits in der Entwicklungsphase.
Bosco Novak, Leiter des Geschäftsbereichs Sichere Funkkommunikationssysteme und Mitglied der Geschäftsleitung bei Rohde & Schwarz, sagt: „Wir sind stolz, das modernste Flugfunkgerät für sichere militärische Kommunikation auf den Markt zu bringen. Mit seinen überzeugenden technologischen Eigenschaften bietet das R&S SDAR Integratoren und Anwendern viele Vorteile. Im Zentrum des Konzepts steht die Souveränität im digitalen Informationsraum, die Rohde & Schwarz hoheitlichen Kunden damit ermöglicht.”
Stefan Pleyer, Leiter Marktsegment Avionik bei Rohde & Schwarz, führt aus: „Technologisch steht das R&S SDAR für Informationsüberlegenheit in der vernetzten Operationsführung und größtmögliche Flexibilität im Einsatz. Einzigartig am Markt ist die zivile Zulassungsfähigkeit, die Rohde & Schwarz mit seinen Flugfunkgeräten realisiert hat.”
Als einziger Anbieter erfüllt Rohde & Schwarz dabei die Anforderungen der zivilen Zulassungsrichtlinien der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA). Militärische Luftfahrzeuge können nur dann ohne Einschränkung zugelassen und eingesetzt werden, wenn sie neben den militärischen Vorgaben auch den zivilen Vorschriften genügen. Um die Ausfallsicherheit zu gewährleisten, müssen üblicherweise zwei Funkgeräte an Bord sein. Die Möglichkeit, das Flugfunkgerät in beiden Anwendungsformen zu nutzen, bietet besondere Effizienz bei Logistik, Integration, Wartung und Training. Außerdem vereinfacht dies die Integration und spart Gewicht sowie Platz im Luftfahrzeug.
Das R&S SDAR bietet hohe Flexibilität für die Kunden durch die Portierbarkeit von Wellenformen, auch unabhängig vom Hersteller. Basierend auf der international standardisierten Software Communications Architecture (SCA) wurde das R&S SDAR als offene Plattform realisiert, mit einer strikten Trennung zwischen Geräteplattform und Software, der Wellenform. Dadurch können SCA-basierte Wellenformen auch anderer Hersteller sowie bereits eingeführte Wellenformen auf das Funkgerät portiert werden. Somit wird einerseits zukünftige Investitionssicherheit erreicht, andererseits eine Rückwärtskompatibilität mit eingeführten Funksystemen. Darüber hinaus wird dem Kunden ermöglicht, neben den Wellenformen die integrierte Verschlüsselung zu entwickeln oder zu modifizieren. So lassen sich sichere Kommunikationskanäle zwischen verschiedenen Teilstreitkräften und Nationen interoperabel einrichten. Nationale Daten sind geschützt, und Informationsüberlegenheit im joint oder combined Einsatz kann hergestellt werden.
Für die unterschiedlichsten Einsatzanforderungen hat Rohde & Schwarz eine eigene Familie von netzwerkfähigen, hochdatenratigen Wellenformen entwickelt. Die R&S HDR Familie überträgt bis zu zwei Sprachkanäle und Daten parallel mit hoher Geschwindigkeit und unterschiedlicher Priorisierung. Je nach benötigter Reichweite, Datenrate und Störresistenz können Anwender für jedes Kommunikationsszenario die optimale Wellenform auswählen. Darüber hinaus integriert es hochsichere Verschlüsselungsalgorithmen für die geschützte militärische Kommunikation.
Die R&S HDR-Wellenformen sowie die neueste Generation der Software Defined Radio-Technologie finden bereits im R&S SDTR für die fahrzeuggestützte, taktische Kommunikation sowie im mobilen Handgerät R&S SDHR Anwendung. Mit dem R&S SDAR wird der Funkkreis am Boden um die fliegende Komponente erweitert.