Der ehemalige Fernsehmoderator und Ex-Infanterieoffizier Pete Hegseth wurde von US-Präsident Donald Trump zum Verteidigungsminister ernannt. Die Bestätigung im Senat gelang jedoch nur knapp: Vizepräsident J.D. Vance musste mit seiner Stimme ein Patt auflösen.
Trotz einer stundenlangen Anhörung und ausführlicher schriftlicher Antworten Hegseths stimmten am 24. Jänner drei republikanische Senatoren, darunter der ehemalige Mehrheitsführer Mitch McConnell, gegen ihn. Angesichts der knappen republikanischen Mehrheit im Senat und interner Bedenken blieb Hegseths Bestätigung bis zum Schluss unsicher.
Hegseth ist vor allem bekannt durch seine Tätigkeit als Moderator beim Trump-freundlichen Sender Fox News und gilt als eine der umstritteneren Nominierungen Trumps. Politische Erfahrung besitzt er abgesehen von einer erfolglosen Senatskandidatur in Minnesota nicht. Der frühere Major der Nationalgarde war im Irak und in Afghanistan eingesetzt und erhielt zweimal den Bronze Star, hat jedoch noch nie eine Organisation mit mehr als 100 Personen geführt.
Nach seiner Nominierung sorgten Berichte, etwa in der New York Times, für Aufsehen: Zitate aus E-Mails seines Umfelds deuteten auf mutmaßliche rassistische und sexistische Äußerungen, Alkoholmissbrauch und angebliche sexuelle Übergriffe, unter anderem gegen seine Ex-Frau, hin. Hegseth bestreitet diese Vorwürfe vehement und erklärte, er stehe für eine sogenannte „Krieger-Kultur” und ein Ende der „Wokeness” in den Streitkräften. In der Anhörung betonte er, keineswegs frauenfeindlich zu sein – seine Kritik an Frauen in Kampfeinheiten bezöge sich ausschließlich auf deren physische Belastbarkeit.
Inhaltlich sprach sich Hegseth für hohe Verteidigungsausgaben aus: Ein Absinken der Militärinvestitionen unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bezeichnete er als „sehr gefährlich”. Er befürwortete die Modernisierung der nuklearen Triade und hob die „existenzielle Bedeutung” von Projekten wie dem Tarnkappenbomber B-21 Raider (-> Super-Bomber B-21 Raider fliegt erstmals), der Interkontinentalrakete Sentinel und dem ballistischen Raketen-U-Boot der Columbia-Klasse hervor.
Angesichts jüngster Sichtungen chinesischer Nurflügel-Jets der 6. Generation warnte Hegseth vor einer „gefährlichen Entwicklung”. Bei der Entwicklung des F-22-Nachfolgers NGAD will er, gemeinsam mit dem neuen Luftwaffen-Staatssekretär Meink, „gründlich unter die Haube schauen”. Dabei betonte er: „Ich habe kein besonderes Interesse an einem bestimmten System oder Unternehmen – nur an dessen Kampfkraft gegen unsere Gegner!”