Die philippinische Armee gab am Dienstag bekannt, dass das US-Militär im Rahmen der bevorstehenden „Combined Arms Training Exercise (CATEX) Katihan” das Mittelstrecken-Raketensystem Typhon erstmals auf philippinischem Boden erproben wird.
Das Mid-Range Capability (MRC) Typhon ist ein mobiles, bodengestütztes Raketensystem, das der US-Armee (-> aktuelle Meldungen rund um die US-Streitkräfte) Angriffe mit Mittelstreckenraketen ermöglicht. Es schließt die durch den INF-Abrüstungsvertrag (1987–2019) entstandene Reichweitenlücke. Entwickelt von Lockheed Martin, setzt Typhon auf ein modulares Design, das den Einsatz verschiedener Raketentypen wie SM-6 und Tomahawk erlaubt.
Die Standard Missile 6 (SM-6), auch bekannt als RIM-174 SM-6 ERAM (Extended Range Active Missile), ist eine hochentwickelte, vielseitige Rakete für Schiffs- und Bodeneinsätze, die sowohl als Boden-Luft- als auch Boden-Boden-Rakete verwendet wird. Entwickelt von Raytheon für die United States Navy, wiegt die zweistufige Feststoffrakete 1.510 Kilogramm und trägt einen 113 Kilogramm schweren Gefechtskopf, mit einer Reichweite von über 370 Kilometer. Der Radarsuchkopf stammt von der AIM-120C AMRAAM Luft-Luft-Rakete.
Das MRC kann außerdem Tomahawk Cruise-Missiles (BGM-109 TLAM) mit Reichweiten über 1.800 Kilometer gegen Ziele an Land und auf See verschießen.

Die Mission des Typhon-Systems konzentriert sich auf Präzisionsangriffe gegen hochrangige Ziele über mittlere Entfernungen, mit besonderem Fokus auf die Abwehr von A2/AD (Anti-Access/Area Denial)-Bedrohungen. Ziel ist es, im Konfliktfall mit China die Seewege zu den Philippinen und nach Taiwan freizuhalten.
Laut Oberst Louie Dema-ala, dem Sprecher der philippinischen Armee, wird der Einsatz der Typhon-Raketenwerferauf den fachlichen Austausch von Experten (Subject Matter Expert Exchanges, SMEEs) beschränkt. Ziel der Übung ist es, philippinische Soldaten mit den Fähigkeiten des Systems vertraut zu machen.
China bezeichnete die Stationierung der Typhon-Raketenwerfer durch die USA auf den Philippinen als einen Schritt, der „eine geopolitische Konfrontation und ein Wettrüsten provozieren könnte”. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, erklärte in einer Pressekonferenz, dass dieser Schritt „gefährlich” und „äußerst unverantwortlich” sei.
Die Philippinen reagierten umgehend auf die chinesischen Bedenken. „Es ist ein unveräußerliches Recht jedes Staates, seine Verteidigung entsprechend zu verstärken”, betonte Oberst Francel Margareth Padilla, die Sprecherin der philippinischen Armee. „Die Philippinen haben das Recht, selbstständig über ihre Verteidigungsstrategien zu entscheiden, einschließlich der Stationierung von US-Raketenabschussrampen auf ihrem Territorium”, hieß es dann auch in einem offiziellen Statement der philippinischen Streitkräfte.
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China wiederum erhebt im Südchinesischen Meer Ansprüche auf Seegebiete und Atolle, die sich innerhalb der international anerkannten 200-Meilen-Wirtschaftszonen von Vietnam, Malaysia, Indonesien, den Philippinen und Taiwans befinden. Dies wird durch die sogenannte „Neun-Striche-Linie” gestützt.
Hier geht es zu weiteren Meldungen rund um die US-Streitkräfte.