Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besuchte gestern gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und den Wehrsprechern der Parteien sowie mit Generalstabchef General Robert Brieger und dem Milizbeauftragten Generalmajor Erwin Hameseder jene Milizsoldaten der Jägerkompanie Tulln, die Anfang dieser Woche eingerückt sind.
Insgesamt begannen rund 120 Milizkräfte am Montag mit ihrer Ausbildung in der Raab-Kaserne in Mautern. Im Rahmen eines Festaktes nutzte die Ministerin vor Ort die Gelegenheit und bestellte Generalmajor Erwin Hameseder erneut zum Milizbeauftragten des Bundesheeres: „Mit Generalmajor Erwin Hameseder erhalten Milizsoldaten auch künftig wieder eine starke Stimme. Sein Engagement und stets unermüdlicher Einsatz für die Soldatinnen und Soldaten ist hervorragend. Daher freue ich mich auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit“, sagte Verteidigungsministerin Tanner.
Im Anschluss daran konnte sich die Ministerin bei einem Rundgang von den Vorbereitungen der Milizsoldaten für den bevorstehenden Einsatz ein Bild machen. Zu den Ausbildungsabschnitten, die die Miliztruppe absolviert, gehören unter anderem die Vorbereitungen für den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz. Die Soldaten werden dazu auch von der Polizei eingeschult. Zu der Ausbildung gehören beispielsweise eine Einweisung in die aktuelle Covid-19-Situation, das Üben von Personen- und Kfz-Kontrollen sowie Waffen- und Schießdienst. Das Milizpersonal wird außerdem für das Beobachten und Melden sowie auf die gesetzlichen Grundlagen des Einsatzes vorbereitet. Zusätzlich lernen die Soldaten Selbstverteidigung, und ihre Erste Hilfe-Kenntnisse werden aufgefrischt.
„Wir haben erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik die Milizkräfte des Bundesheeres einberufen. Darunter auch die Milizsoldatinnen und –soldaten der Jägerkompanie Tulln, die ihre Ausbildung und die dazugehörigen Einsatzvorbereitungen hervorragend meistern. Mit ihrem Einsatz sorgen sie sowohl für die Sicherheit unseres Landes als auch für den Schutz der Österreicherinnen und Österreicher. Ich wünsche allen Soldatinnen und Soldaten für die herausfordernde Zeit und den bevorstehenden Einsatz alles Gute und viel Soldatenglück“, so die Ministerin zu den Milizsoldaten.
„Das Bundesheer ist seit vielen Jahrzehnten eine wichtige Säule und verlässlicher Partner für unser Land. Auch jetzt, in dieser herausfordernden Zeit, steht das Bundesheer wieder bereit, um unsere Polizei, die Landessanitätsdirektion und Bezirkshauptmannschaften in Niederösterreich zu unterstützen. Ich danke den zahlreichen Milzsoldatinnen und Milizsoldaten, die sich in den Dienst unseres Landes stellen, und wünsche alles Gute für den bevorstehenden Assistenzeinsatz“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner anlässlich des Besuchs.
Rund 120 Soldaten wurden in die Jägerkompanie Tulln einberufen. Sie werden ihren Einsatz an der burgenländischen Grenze versehen. Insgesamt wurden 330 Soldatinnen und Soldaten in den drei Milizkompanien in Niederösterreich am 4. Mai 2020 einberufen. Das Jägerbataillon Niederösterreich unterstützt dabei in den nächsten Monaten im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Grenze zu Tschechien und die Jägerkompanie Korneuburg wird ebenfalls die Behörden an der Grenze zu Tschechien und zur Slowakei unterstützen.
General Robert Brieger zeigt sich bei seinem Besuch erfreut über die laufenden Vorbereitungen: „Mit der Teilaufbietung von Milizeinheiten ist das Bundesheer in der Lage, die erforderlichen Assistenzen für die Exekutive bzw. die Gesundheitsbehörden über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig werden wertvolle Erfahrungen gesammelt, die für die künftige Ausgestaltung des Milizsystems nutzbar gemacht werden können. Das hohe Engagement bei der laufenden Einsatzvorbereitung wie hier in der Raab-Kaserne zeigt die Motivation der Milizsoldatinnen und -soldaten, beim Schutz der Bevölkerung einen entsprechenden Beitrag zu leisten.“
Ab 15. April wurden insgesamt 13 Jägerkompanien für den Einsatz einberufen, die am 4. Mai eingerückt sind. Diese verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet. Nach der Ausbildung der Milizkräfte übernehmen die Soldatinnen und Soldaten die Aufgaben der derzeit eingesetzten Kräfte; so unterstützt die Miliz die Polizei bei Grenzkontrollen sowie bei der Grenzraumüberwachung. Zusätzlich werden die Soldaten gesundheitsbehördliche Aufgaben an Grenzübergängen wahrnehmen. Und sie schützen im Auftrag der Polizei kritische Infrastruktur und lösen unter anderem auch jene Soldaten ab, die derzeit Botschaften in Wien überwachen.