Der letzte Armeekommandant des Österreichischen Bundesheeres, General in Ruhe Johann Philipp, ist im 94. Lebensjahr verstorben.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zeigt sich tief betroffen: „General Johann Philipp war ein genialer Vorausdenker und auch Begründer der Modernisierung der Theresianischen Militärakademie, aufgrund dessen viele hervorragende Truppen- und Generalstabsoffiziere ausmusterten. Als Armeekommandant hat er maßgeblich am Wirken eines starken Bundesheeres beigetragen und wurde für seine zahlreichen Leistungen mit vielen Auszeichnungen belobigt. Das Bundesheer verliert mit General Johann Philipp einen pflichtbewussten und vorbildhaften Kommandanten. Mein Mitgefühl gehört seiner Gattin sowie seiner gesamten Familie.”

General Johann Philipp begann seine militärische Laufbahn im Jahr 1955, als er in das Österreichische Bundesheer eintrat. Nach seinem Eintritt absolvierte er die Theresianische Militärakademie und schloss diese im Dezember 1957 als bester seines Jahrgangs und im Rang eines Leutnants ab. Nachdem er den 4. Generalstabskurs erfolgreich abgeschlossen hatte, wurde er am 30. September 1966 zum Hauptmann des Generalstabes befördert. In den darauffolgenden Jahren nahm Philipp an mehreren Auslandseinsätzen im Rahmen von friedenserhaltenden Missionen der Vereinten Nationen teil.

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General Johann Philipp wurde am 20. Dezember 1984 zum Armeekommandanten des Bundesheeres ernannt.

Im Jahr 1961 besuchte er einen Stabsoffizierskurs für Pioniere in den USA und absolvierte 1967/68 den „Regular Course” am Command and General Staff College in Fort Leavenworth, nordwestlich von Kansas City. 1969 war er Mitglied des Stabes im Rahmen der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) auf Zypern. 1975 wurde er zur United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF) auf den Golanhöhen in Syrien entsandt, wo er bis 1979 als Kommandant fungierte.

Von 1980 bis 1984 diente Johann Philipp als Kommandant der Theresianischen Militärakademie. Am 20. Dezember 1984 wurde er zum Armeekommandanten ernannt und gleichzeitig zum General befördert. 1991 trat er in den Ruhestand.

Durch die Modernisierung der Studienordnung an der Theresianischen Militärakademie stellte General Philipp die Ausbildung auf eine zeigemäße Basis. Zusätzlich gliederte er in der praktischen Offiziersausbildung auch Berufsunteroffiziere als Ausbilder ein. Von manchen „Vater der Miliz” genannt, revolutionierte er auch die Milizausbildung. Äußerer Ausdruck war die gemeinsame Ausmusterung und gemeinsame Ausbildung in den Bereichen Taktik und Planung und Durchführung von Übungen.

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General Johann Philipp wurden zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen verliehen. Unter anderem das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und der „Ordre national du Mérite de la République Française” (Französischer Verdienstorden).

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Quelle@Vorarlberger Landesbibliothek/Klapper, Bundesheer