Nach dem beim Bundesheer bereits eingeführten 6×6 Pandur Evolution kommt jetzt voraussichtlich auch für die 8×8-Version des Pandur II eine Evo-Version. Der tschechische Hersteller Tatra Defence Vehicle (TDV) steht mit Blick auf den Heimatmarkt und potenzielle Exportmärkte kurz vor dem Abschluss eines entsprechenden Entwicklungsauftrags und wird dabei aller Voraussicht nach vom österreichischen Pandur-Lizenzgeber General Dynamics European Land Systems-Steyr (GDELS-Steyr) unterstützt.
Aktuellen Informationen zufolge dürfte bei der Weiterentwicklung des Fahrzeugs ähnlich wie bei den Evolution-Versionen des Bundesheeres die Wanne neugestaltet sowie der ballistische Schutz und Minenschutz verbessert werden. Außerdem ist geplant die Treibstofftanks besser zu schützen sowie Heizung und Beleuchtung zu überarbeiten. Unter dem Strich dürfte sich dadurch das Maximalgewicht gegenüber den aktuellen Pandur II 8×8 CZ-Varianten um 4,2 Tonnen und gegenüber den Pandur II 8×8 KOVS/KOVVS-Versionen auf rund 25 Tonnen erhöhen.
Um trotzdem nichts an Dynamik und Geländegängigkeit einzubüßen, sollen ein neuer leistungsstärkerer 8,9-l-Cummins ISL 540-Turbodieselmotor mit 405 kW (551 PS) bei 2.200 U/min und einem Drehmoment von 1.900 Nm bei 1.400 U/min sowie ein Sechsgang-Automatikgetriebe ZF Ecomat 6 HO 902 S zum Einsatz kommen. Die Pandur 6×6 Evolution des Bundesheeres werden von einem Cummins ISL 450 mit 455 PS angetrieben. Damit soll eine Reichweite auf der Straße von bis zu 600 Kilometer möglich sein, die Höchstgeschwindigkeit bei 105 km/h liegen.
Waffentechnisch ist der Aufbau einer fernbedienbaren UT-30 Mk.2-Waffenstation mit einer 30-Millimeter-Mk.44-Bushmaster-II-Kanone, einem 7,62-Millimeter-Maschinengewehr und zwei Spike-LR/LR2-ATGMs geplant. Der Kommandant und der Richtschütze erhalten zudem ein voll stabilisiertes Zielfernrohr und eine Wärmebildkamera. Beide Visiere werden zudem über eine automatische Zielverfolgung und eine „Hunter-Killer”-Funktion verfügen.
Neben den genannten Verbesserungen dürfte es auch um die Entwicklung zusätzlicher Fahrzeugvariationen gehen. So soll als Ersatz für die bestehenden vz.82 PRAM-L und vz.85 PRAM-S auch eine Version mit Mörser entwickelt werden. Mit einem Abschluss der Entwicklungsarbeiten ist bereits im kommenden Jahr zu rechnen.
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