Seit 7. und noch bis zum 20. Juni findet zum 53. Mal das maritime Großmanöver „Baltic Operations” (BALTOPS) in der Ostsee statt. Dieses Jahr nehmen mehr als 50 Schiffe und Boote, mindestens 85 Luftfahrzeuge und mehr als 9.000 Soldatinnen und Soldaten an der Übung teil und erstmalig übernimmt dabei die Deutsche Marine der Bundeswehr eine Führungsrolle. DEU MARFOR (German Maritime Forces) führt einen Großteil der aus 20 Nationen beteiligten Schiffe und Boote.

Dieser im Marinekommando in Rostock beheimatete Stab ist gleichzeitig für die amerikanische Manöverleitung ein integraler Bestandteil der sogenannten BALTOPS Kommandostruktur.

Dazu sagt Konteradmiral Stephan Haisch, Kommandeur von DEU MARFOR: „Ich bin stolz darauf, dass Deutschland im Rahmen von BALTOPS durch die USA eine wichtige Führungsposition übertragen bekommen hat. Gemeinsam mit meinem multinationalen Stab DEU MARFOR in Rostock werde ich – in meiner Funktion als Commander Task Force – mehr als 30 der übenden Einheiten koordinieren und führen. Das deutsche Angebot, in der Ostsee dauerhaft maritime Führungsverantwortung zu übernehmen, liegt der NATO vor. Eine formelle Bestätigung seitens der NATO steht zwar noch aus, im Rahmen von US BALTOPS wird die Deutsche Marine jedoch ihre diesbezüglich bereits vorhandenen Fähigkeiten erneut demonstrieren.”

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Neben DEU MARFOR nehmen die Korvetten „Braunschweig” und „Magdeburg”, das U-Boot U36, das Minenjagdboot „Bad Bevensen”, der Betriebsstofftransporter „Rhön”, ein Seefernaufklärer P-3C Orion sowie das Seebataillon teil. An dem Manöver sind die Nationen Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, Türkei und USA beteiligt.

Hintergrundinformationen

„Baltic Operations”, kurz BALTOPS, ist das wichtigste, jährlich stattfindende Marinemanöver der NATO in der Ostsee. Die multinationale Übung dauert in der Regel zwei Wochen. Sie ist mit einem jährlich wechselnden Partner in der Region als Gastland verknüpft. Dort – in einem der Häfen des Landes – versammeln sich die beteiligten Flottenverbände unmittelbar vor der Übung. Im Unterschied dazu endet BALTOPS quasi schon traditionell jedes Jahr im Marinehafen von Kiel, direkt zum Beginn der Kieler Woche.

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Wie jedes Manöver dient auch BALTOPS auf rein militärischer Ebene dazu, alle teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten intensiv zu trainieren. Wichtigster Aspekt dabei ist die Interoperabilität: also die Fähigkeit, auf verschiedenste Weise und auf unterschiedlichen Ebenen flexibel und effektiv zusammenzuarbeiten. Das Manöver übt daher nicht nur die Kooperation der Besatzungen von Schiff zu Schiff. Es soll auch dafür sorgen, dass See-, Luft- und amphibische Streitkräfte in der Lage sind, nahtlos zusammenzuarbeiten.

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Quelle©Bundeswehr/PAO SNMG1