Mitte September hat Theon den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung (60 Prozent) an der Harder Digital-Gruppe – spezialisierter Hersteller von Bildröhren (IIT) – durch eine Finanzspritze von 34 Millionen Euro bekanntgegeben. In Zeiten vieler geopolitischer Konflikte und neu auftretender Bedrohungen will das Unternehmen damit laut eigenen Angaben seine „Lieferkette besser absichern”.
Das Unternehmen betont dabei, dass die Erweiterung nicht mit Theons bestehenden Lieferanten von IITs konkurrieren soll. Auch mit anderen europäischen und US-amerikanischen IIT-Herstellern soll die Partnerschaft fortgesetzt und ausgebaut werden. Vor allem erhofft sich Theon durch diesen Ankauf eine Erhöhung der operativen Sicherheit durch die Auslagerung einer kritischen Komponente der Wertschöpfungskette. Weiters spielte der Zugang zu Nischentechnologien und die Entwicklung neuer Produkte durch zusätzliche interne Forschungs- und Entwicklungskapazitäten eine Rolle.
„Wir gehen davon aus, dass wir unsere globale Expansion fortsetzen werden, da wir bereits eine Reihe weiterer potenzieller Akquisitionsziele identifiziert haben, darunter auch eine Reihe von Unternehmen in Deutschland.“
Christian Hadjiminas, Gründer und CEO von Theon
„Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Harder Digital und seinem derzeitigen Managementteam zusammen und freuen uns, sie in der Theon-Familie willkommen zu heißen. Dies ist der erste Schritt zur Umsetzung unserer anorganischen Wachstumsstrategie, die wir während des IPO-Prozesses zu Beginn dieses Jahres angekündigt haben. Mit dieser Übernahme erreichen wir eine teilweise vertikale Integration in unserem Kerngeschäftsfeld Nachtsichtgeräte und stärken die Präsenz von Theon in Deutschland und im Baltikum, einigen unserer Schlüsselmärkte”, kommentierte Christian Hadjiminas, Gründer und CEO von Theon, die Übernahme.
Die Übernahme wird durch eine Finanzspritze von 34 Millionen Euro möglich. Ein Großteil der Mittel soll für die Modernisierung der Produktionsanlagen von Harder Digital und die Erhöhung der Kapazität der IIT-Fertigungslinien eingesetzt werden. Zusätzlich wird auch eine finanzielle Umstrukturierung des Unternehmens durchgeführt.
Harder Digital wurde 1999 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Deutschland und exportiert derzeit in mehr als 30 Länder weltweit.
Das Unternehmen arbeitet derzeit weit unter seiner vollen Kapazität. Für das Jahr 2024 strebt Harder Digital einen Umsatz von 17 Millionen Euro an, bis 2028 soll sich dieser etwa verdreifachen. Das soll eben durch die Wiederherstellung der Kapazitäten und die Realisierung von Skalierungseffekten gelingen. In der Presseaussendung zur Übernahme hielt Theon dennoch fest, dass Exosens, der langjähriger Hauptlieferant von Röhren, auch in den kommenden Jahren der bei weitem größte Lieferant für das Unternehmen in diesem Bereich sein werde. Die Transaktion muss von den zuständigen Aufsichtsbehörden noch genehmigt werden und soll dann bereits Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Geht es nach dem CEO soll die Übernahme von Harder Digital bei weitem nicht die letzte sein: „Wir gehen davon aus, dass wir unsere globale Expansion fortsetzen werden, da wir bereits eine Reihe weiterer potenzieller Akquisitionsziele identifiziert haben, darunter auch eine Reihe von Unternehmen in Deutschland.”