Griechenland hat erst am 7. Dezember eine Typenwahl zugunsten neuer AW139 (C)SAR-Militärhubschrauber von Leonardo für die griechische Luftwaffe getroffen, dabei kam neben Airbus Helicopters auch Sikorsky nicht zum Zug. Wenige Tage später darf sich die Lockheed Martin-Tochter nun aber über einen Auftrag über 35 neue Black Hawks Mike freuen.
Das US-Außenministerium hat ein entsprechendes Ansuchen (LOA) Griechenlands über einen möglichen Ankauf von UH-60M Black Hawk Gefechtsfeld-Transporthubschraubern, 80 Triebwerken und zugehöriger Ausrüstung mit einem geschätzten Volumen (das Maximalpaket wird meist nicht ausgeschöpft) von knapp 1,8 Milliarden Euro genehmigt. Die zuständige Defense Security Cooperation Agency (DSCA) legte am 18. Dezember die erforderliche Bescheinigung vor und informierte den Kongress über diesen möglichen Verkauf.
Als modernste Variante der Black Hawk-Serie verfügt der ab 2006 bei der US-Army eingeführte UH-60M über leistungsstärkere und zuverlässigere General Electric T700-GE-701D-Triebwerke, verbesserte Rotorblätter und ein vollständig digitales Glass-Cockpit. Mit einer vierköpfigen Besatzung aus zwei Piloten und zwei Crewchefs/Richtschützen erreicht der Drehflüger eine maximale Geschwindigkeit von etwas mehr als 300 km/h (Reisegeschwindigkeit 280 km/h) und die Kampfreichweite liegt bei 590 Kilometern (mit internem Treibstoff). Zu den Bewaffnungsoptionen gehören zwei 7,62-Millimeter-M240-MGs, zwei 7,62-Millimeter-M134-Miniguns oder zwei 12,7-Millimeter-GAU-19-Gatling-Typ üSMGs als sogenannte Doorguns. An vier Hardpoints (ja zwei davon bei Bedarf auf zwei ESSS-Stummelflügeln) können nebst Zusatztanks auch ungelenkte 70-Millimeter-Hydra-70-Raketen, lasergelenkte Luft-Boden-Flugkörper vom Typ AGM-114 Hellfire oder wärmesuchende Luft-Luft-Flugkörper vom Typ AIM-92 Stinger mitgeführt werden.
Wie sich Griechenland neben 14 Leonardo-Helikoptern und weiteren kostspieligen Beschaffungen wie neuen F-35 angesichts seiner finanziellen Schieflage in den vergangenen Jahren nun auch noch neue Black Hawks leisten kann? Ganz einfach: Die Wirtschaft des südosteuropäischen Landes floriert. Athen hat sich finanziell so weit konsolidiert, dass der griechische Finanzminister Kostis Chatzidakis zuletzt sogar frühzeitig Schulden tilgen konnte.
Anekdote zum Schluss: Dieses griechische Portal tätigt in seiner Berichterstattung zum Black Hawk-Deal Athens wohl unabsichtlich einen Vorgriff auf heimische Pläne um die UH-60M. Die Meldung wurde mit österreichischen UH-60L bebildert.
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