Im Jahr 2018 hat die portugiesische Regierung den Auftrag für Brandbekämpfungsmissionen an die portugiesische Luftwaffe (Força Aérea Portuguesa/FAP) übertragen. Im Zuge dessen hat Portugal Kaufverträge für zwei leichte Leonardo AW119 Koala-Hubschrauber für die Überwachung und den Transport von Einsatzkräften (je sechs Passagiere) sowie für sechs UH-60 Black Hawk von Lockheed Martin-Tochter Sikorsky unterzeichnet. Nun hat sich Portugal dazu entschieden, die Flotte mit drei weiteren UH-60 aufzustocken.

Zwei AW119 Koala der portugiesischen Luftwaffe – ©FAP
Die beiden leichten AW119 Koala übernehmen bei Bedarf Überwachungs- und Verbindungsflüge im Zuge der Brandbekämpfungsmissionen.

Die Entscheidung fiel noch bevor der ursprüngliche Auftrag abgearbeitet wurde. Portugal hatte erst Ende 2023 die zwei AW119 Koala erhalten, und zwei der insgesamt sechs bestellten UH-60 Black Hawk. Die restlichen vier Black Hawk sollen erst im kommenden Jahr an die portugiesische Luftwaffe ausgeliefert werden. Dazu kommen die nun bestellten zusätzlichen drei Maschinen, im neuen Vertrag inkludiert ist außerdem die Ausbildung von sechs Piloten und 18 Mechanikern. Portugal wird zudem zwei De Havilland Canada DHC-515 Firefighter erhalten, finanziert aus Mitteln der „rescEU”. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich in den Jahren 2029 und 2030.

Löschflugzeug DHC-515 Firefighter – ©De Haviland Canada
In Europa haben neben Portugal auch Spanien, Kroatien und Griechenland DHC_515-Löschflugzeuge bestellt.

Der Black Hawk ermöglicht den Transport von zwölf voll ausgerüsteten Feuerwehrleuten und kann Feuerlöschbehälter mit bis zu 3.000 Liter Kapazität tragen. Dabei sind eine Einsatzdauer von zwei Stunden und 30 Minuten, Reichweiten bis 555 Kilometer und eine Höchstgeschwindigkeit bis 314 km/h möglich.

Betrieben werden die Koalas und Black Hawks in Portugal vom Geschwader 551 „Panteras” (Panther), stationiert auf dem Luftwaffenstützpunkt Nr. 8 in Ovar.

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Wie zuvor schon die österreichischen Luftstreitkräfte (-> Der Black Ace Hawk ist gelandet) hat sich übrigens auch die portugiesische Luftwaffe dazu entschieden, ihre Black Hawk-Löschhelikopter mit dem modernen Garmin Ace Deck VL-60/G5000H Cockpit von Ace Aeronautics auszustatten.

Feuerlöschen aus der Luft in Österreich

Die Unterstützung der Feuerwehren in ganz Österreich aus der Luft obliegt vorderhand der Flugpolizei des Innenministeriums (BMI) im Rahmen der Amtshilfe. Allerdings verfügt das BMI aktuell nur über drei dafür geeignete Hubschrauber, deren Bambi Bucket-Löschwasserbehälter zudem maximal 1.000 Liter fassen.

AS 350 Ecureuil der Flugpolizei mit Bambi Bucket-Löschwasserbehälter – ©BMI/Pachauer
AS 350 Ecureuil der Flugpolizei mit Bambi Bucket-Löschwasserbehälter.

Darüber hinaus können alle Behörden und Organe des Bundes, der Länder und Gemeinden innerhalb ihres jeweiligen Wirkungsbereiches das Bundesheer zum Assistenzeinsatz gemäß § 2 WG 2001 lit. b und c anfordern, falls die zivilen Kapazitäten erschöpft sind.

Das Bundesheer verfügt mit ihren Pilatus PC-6, AB-212 und S-70 Black Hawk derzeit über drei Luftfahrzeugtypen mit der Fähigkeit und Ausrüstung zur Brandbekämpfung aus der Luft. Diese Kapazitäten werden künftig durch die neuen Leonardo AW169 Hubschrauber (-> Siebter AW169 kommt im Oktober) und weitere 15 S-70/UH-60M Black Hawks (-> Black Hawk-Deal nun auch offiziell) massiv gesteigert.

Ein AB-212-Hubschrauber entnimmt mit einem Löschbehälter Wasser aus dem Hallstätter See – ©Bundesheer
Ein AB-212-Hubschrauber entnimmt mit einem Löschbehälter Wasser aus dem Hallstätter See.

Auch die neuen Transportmaschinen C-390M von Embraer (-> Kauf fixiert: Bundesheer beschafft C-390M von Embraer) können mit einem Feuerbekämpfungssystem ausgestattet werden, das Bundesheer dürfte aktuell die Beschaffung überlegen. Zudem bietet auch das zivile Unternehmen Heli-Austria Feuerbekämpfung aus der Luft als Dienstleistung an.

Gesamteuropäisch finanziert die Europäische Kommission mit Mitteln der EU unter dem Titel „rescEU” auch eine Reserve an Löschluftfahrzeugen, die aktuell 28 Flugzeuge und vier Hubschrauber aus zehn EU-Mitgliedstaaten sowie Feuerwehrpersonal aus zwölf Ländern umfasst. Österreich ist 2024 mit 26 Feuerwehrleuten und vier Waldbrandbekämpfungsmodulen an „rescEU” beteiligt.

Hier geht es zu weiteren Berichten rund um Sikorsky.

Quelle©FAP, De Haviland Canada