Vor einigen Tagen kündigte die NATO den Start einer neuen Seemission an. Unter dem Namen „Baltic Sentry” soll unter anderem den Schutz kritischer Infrastruktur wie Energie- und Datenkabel sicherstellen. An der Mission beteiligen wird sich auch die Niederlande, die zu diesem Zweck eine Reihe von Schiffen zur Verfügung stellt.

Die niederländischen Streitkräfte sind bereits seit 2017 mit Bodentruppen an der Ostflanke des NATO-Gebiets stationiert. Zudem sind F-35-Kampfflugzeuge der niederländischen Luftwaffe dort im Einsatz. Mit dem Start von „Baltic Sentry” nimmt das Land nun auch an einem offiziellen NATO-Einsatz auf See teil. Anlass für den Einsatz sind mögliche Sabotageakte in der Ostsee zwischen Finnland und Estland. Dort waren in den vergangenen Wochen einige Kabel beschädigt worden. Beide Länder leiten die derzeit stattfindenden Ermittlungen.

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„Luymes“ und „Tromp“

Die niederländische Royal Navy stellt für die Seemission drei Schiffe zur Verfügung. Die beiden Schiffe „Zr.Ms. Luymes” und „Zr.Ms. Tromp” sollen zu „Baltic Sentry” von ihren aktuellen Einsätzen zu NATO-Flotteneinsätzen beitragen. Das hydrographische Vermessungsschiff „Luymes” ist derzeit das Flaggschiff der Standing NATO Mine Countermeasures Group 1, die „Tromp” übernimmt diese Aufgabe für die Standing NATO Maritime Group 1. In der letzten Jännerwoche wird auch die „Schiedam” hinzukommen. Derzeit ist laut dem Verteidigungsministerium geplant, dass die Schiffe mindestens bis Ende Februar eine Rolle bei „Baltic Sentry” übernehmen.

Vizeadmiral René Tas, Kommandeur der Marine, betonte: „Mit diesem Beitrag zeigen wir unsere Entschlossenheit, unsere Anstrengungen zu verstärken. Wir machen unsere Präsenz und Wachsamkeit deutlich und sichern so unsere U-Boot-Infrastruktur. Für das Bündnis ist es von entscheidender Bedeutung, destabilisierende Aktivitäten einerseits durch Abschreckung und andererseits durch Maßnahmen zu verhindern, wenn sich die Abschreckung als unwirksam erweist.”

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Größter Einsatz seit Jahrzehnten

Mit dem Einsatz der Marine ist der niederländische Aufmarsch an der Ostflanke so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Vier F-35 der niederländischen Royal Air Force operieren schon seit einiger Zeit von Estland aus. Sie halten russische Flugzeuge davon ab, in das NATO-Vertragsgebiet einzudringen. Die Armeesoldaten sind Teil der verstärkten Vorwärtspräsenz in Litauen. Die Niederlande stellen rund 270 Militärangehörige für diese Battlegroup.

Quelle©Defensie.nl