Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gab heute den Startschuss für die Aktion „Achtung Kriegsrelikte” des Österreichischen Bundesheeres. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Österreichischen Gemeindebundes Alfred Riedl ersucht sie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aller österreichischen Gemeinden um öffentlich wirksames Aushängen von mehr als 6.285 Plakaten; diese werden in den nächsten Tagen an alle Gemeinden Österreichs verteilt. Ziel ist es, die österreichische Bevölkerung im Umgang mit Kriegsrelikten zu sensibilisieren.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Jährlich werden über 1.100 gefährliche Kriegsrelikte beim Wandern, Spazieren oder anderen Freizeitaktivitäten, aber auch bei Bauarbeiten gefunden. Mit unserer Plakat-Aktion wollen wir die Österreicherinnen und Österreicher auf die Gefahr aufmerksam machen und was im Fall eines Fundes zu tun ist. Wichtig ist, das Fundstück nicht zu berühren, zu bewegen oder aufzuheben und sofort die nächste Polizeidienststelle aufzusuchen oder die 133 anzurufen und den Fund zu melden.”
Der Entminungsdienst verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 bereits 592 Einsätze; dabei haben die Experten bisher in Summe rund 7.000 Kilogramm an Kriegsmaterial einzeln geborgen, untersucht, beurteilt, abtransportiert und vernichtet. Im Jahr 2019 waren es insgesamt 1.140 Funde an Kriegsmaterial verteilt in ganz Österreich.
Ein Hantieren mit diesen Kriegsrelikten ist für Unbefugte äußerst gefährlich; sie sollten unter keinen Umständen berührt werden. Wird ein Objekt gefunden, dessen Herkunft und Beschaffenheit verdächtig erscheint, sollte man unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren. In weiterer Folge werden die Mitarbeiter des Entminungsdienstes des Bundesheeres angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und sicher abtransportieren. Der Entminungsdienst entsorgt/entschärft jegliches Kriegsmaterial welches aus den Jahren vor 1955 entstammt.
Die Aktion wurde vom Bundesministerium für Landesverteidigung ins Leben gerufen, um die Bevölkerung im Umgang und auf die Gefahr von Kriegsrelikten aufmerksam zu machen. Hier steht die Sicherheit der Österreicher klar im Vordergrund. Die Gemeinden sind ersucht, die Plakate öffentlich sichtbar für die Bevölkerung auszuhängen und diese so darüber zu informieren.