Seit 2009 werden vom Land Kärnten und dem Bundesheer die Kärntner Bezirksbehörden sowie Blaulicht- und Rettungsorganisationen auf verschiedenste Krisenszenarien, welche teilweise zeitgleich stattfinden, vorbereitet. Die Übungsserie „Combined Success” hat den Zweck, die Krisenstäbe der Bezirksbehörden und die Einsatzorganisationen in unterschiedlichsten Szenarien zu trainieren. Auch heuer stand, wie schon 2018, ein plötzlicher, überregionaler und länger andauernder Ausfall der elektrischen Energie, also ein „Blackout”, im Mittelpunkt dieser Katastrophenschutzübung.
Wie schon im Vorjahr wurde auch heuer diese Übung auf mehrere Bezirke ausgeweitet. Auf Grund der örtlichen und geografischen Verschiedenheiten waren auch die Herausforderungen laut Drehbuch unterschiedlich und die eingespielten Szenarien wie starke Schneefälle, Brände oder Unfälle forderten die Einsatzstäbe und Organisationen. Vor allem der simulierte Stromausfall beschäftigten die Kärntner Landesregierung, den Magistrat Villach, die Bezirkshauptmannschaften Villach-Land, Hermagor, Spittal an der Drau und Feldkirchen und erwies sich als die größte Herausforderung. Über die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) wurden die Blaulicht- und Einsatzorganisationen in den betroffenen Bezirken wie im Ernstfall angefordert und die Einsätze bearbeitet, alles aber rein simuliert um die Krisenarbeit am Reißbrett zu koordinieren.
Unter den über 100 Übungsteilnehmern waren jene aus dem Amt der Kärntner Landesregierung, dem Österreichischen Bundesheer, der Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, dem Magistrat Villach und den betroffenen Bezirkshauptmannschaften sowie der Kelag/Kärnten Netz GmbH, der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der KABEG (Krankenanstaltsbetriebsges. m.b.H), des Kärntner Zivilschutzverbandes und der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) in diese Katastrophenschutzübung eingebunden. Als wichtige Personen hinter dieser Übung stehen Oberst Erwin H. vom Militärkommando Kärnten und der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes Kärnten, Markus Hudobnik. Eine wesentliche Stütze dieser Übungsserie ist der von Oberst H. erstellte „Einlagenkatalog” für die Bezirkshauptmannschaften.
Unwetter aller Art – mittlerweile sind Kärntens Regionen beinahe jedes Jahr von solchen Katastrophen betroffen. Die Übungsannahme stütze sich deshalb auf einen europaweiten und länger andauernden Stromausfall. Um im Ernstfall zu wissen, was zu tun ist, braucht es dafür eingespielte Abläufe, denn die Krise lässt sich nicht planen. Regelmäßige Krisenübungen sind somit notwendig, um einer Katastrophe entschlossen und strukturiert zu begegnen und daraus Verbesserungen ableiten zu können.
„Für derartige Ereignisse braucht es eine funktionierende Zusammenarbeit der zuständigen und betroffenen Behörden sowie aller Blaulicht- und Einsatzorganisation. Mit dieser Übung können auf einfachem Wege, ohne reale Einsätze, Problemfelder aufgezeigt und die Abläufe verbessert werden”, erklärt der Kärntner Militärkommandant Walter Gitschthaler.
„Ein flächendeckender Stromausfall ist längst nicht mehr nur eine Annahme, sondern durchaus vorstellbar und Realität, der schon die eine oder andere vergangene Katastrophe begleitete. Deswegen ist es wichtig, dass alle, sowohl die Organisationen als auch die Bevölkerung für den Ernstfall aufeinander abgestimmt und vorbereitet sind”, so Markus Hudobnik vom Land Kärnten.