Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat das HIS-Konsortium, bestehend aus Helsing GmbH und Schönhofer Sales and Engineering GmbH (SSE), ein Rohde & Schwarz Unternehmen, sowie der IBM Deutschland GmbH, mit der Bereitstellung einer Infrastruktur für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Rahmen des Future Combat Air System (FCAS) beauftragt. Der Vertrag über die Bereitstellung dieser Software Plattform („KI-Backbone”) wurde vom BAAINBw bereits am 7. August mit sofortigem Vertragsstart gezeichnet.

Im multinationalen FCAS entwickeln Deutschland, Frankreich und Spanien gemeinsam ein Luftkampfsystem der neuesten Generation. Teil von FCAS ist dabei das Next Generation Weapon System (NGWS), bestehend aus einem Kampfflugzeug der sechsten Generation sowie unbemannten fliegenden Systemen. FCAS wird in Deutschland von nationalen Maßnahmen flankiert. Der Auftrag an das Konsortium markiert nun den Startschuss für diese begleitenden Maßnahmen „Nationale Forschung und Technik (F&T) Vorhaben NGWS”.

„In Konflikten mit Gegnern auf Augenhöhe spielt KI eine entscheidende Rolle.“

Stephanie Lingemann, Programmdirektorin bei Helsing

Der Einsatz von KI wird für die Luftüberlegenheit von FCAS zentral sein. Sei es für die Auswertung von Sensordaten, für die Missionsplanung oder den Effektoreinsatz: KI-Anwendungen entscheiden in Missionen über Präzision, Tempo und Effizienz. Um diese Schlüsselfähigkeit schnell zu entwickeln, auszurollen und zu nutzen, setzt Deutschland auf eine querschnittliche Plattform als Entwicklungsumgebung für alle Partner und Säulen des FCAS-Programms.

„In Konflikten mit Gegnern auf Augenhöhe spielt KI eine entscheidende Rolle”, sagt Stephanie Lingemann, Programmdirektorin bei Helsing. „Mit dem KI-Backbone gehen wir den ersten Schritt zur querschnittlichen Befähigung der Luftwaffe mit KI – FCAS schreitet als Programm voran, aber eine solche Infrastruktur ist für jede Plattform zentral.”

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„SSE blickt auf eine langjährige und sehr gute Zusammenarbeit mit der Bundeswehr bei Innovationsthemen zurück und wir freuen uns, die Förderung der KI-Technologien in Deutschland voranzutreiben,” erklärt Dr. Martin Schönhofer, Geschäftsführer SSE.

Das HIS-Konsortium ermöglicht mit dem KI-Backbone die KI für militärische Anwendungen auch in komplexen Industriekollaborationen nachvollziehbar und performant zu entwickeln und in der Bundeswehr einzusetzen. Dabei bringen die Partner des Konsortiums ihre Stärken ein: Helsing ist im Bereich der KI-Entwicklungs- und Trainingsprozesse und des KI-Einsatzes „on edge” auf militärischen Plattformen. Als langjähriger Partner der Bundeswehr nutzt SSE seine Expertise in Real Time Situational Awareness, Analytics, KI und Management komplexer Daten und Datenformate. Die IBM ergänzt das Team mit seiner Expertise im militärischen Bereich und stellt Cloud-Technologien für die Nutzung Künstlicher Intelligenz im sicherheitsrelevanten Bereich zur Verfügung.

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Quelle@FCAS