Das Bundesheer investiert aktuell viel Geld in die Ausrüstung seiner Soldaten. Bereits im Zulauf sind 20.000 moderne Kampfhelme aus amerikanischer Produktion.
Überlegungen zur Beschaffung moderner Kampfhelme gab es im Bundesheer bereits in den 1980er-Jahren. Erst Mitte der 1990er-Jahre wurde dann der Stahlhelm M75 von Ulbrichts Witwe – ein Nachbau des US-amerikanischen Weltkriegshelmes M1 –, aber tatsächlich in großen Teilen durch einen neuen Kevlarhelm von MSA Gallet ersetzt. Restbestände des M75 finden sich aber auch heute noch beim Bundesheer.
Jetzt, 23 Jahre später, ist es neuerlich Zeit für eine Wachablöse: Seit Ende des vergangenen Jahres wird die Truppe Schritt für Schritt mit insgesamt 20.000 Sentry XP Mid Cut Helmets der Firma Ops-Core Inc. ausgerüstet. Die US-amerikanische Spezialfirma stattete vor drei Jahren auch die Deutsche Bundeswehr aus. Der neue Sentry XP Mid Cut Helmet des Bundesheeres besteht aus Verbundmaterialien und ist um fast 40 Prozent leichter als das Vorgängermodell, am neuen Kopfschutz können außerdem verschiedene Ausrüstungsgegenstände befestigt werden.
Im Nachfolgenden gehen wir auf einige Highlights und technische Leistungsmerkmale genauer ein:
Material
Der Helm besteht aus Verbundmaterialien, darunter Carbon, Polyethylen und gewobenes Aramid. Im Zusammenspiel sorgen diese Materialien für eine außerordentlich hohe Festigkeit.
Zusatzausstattungen
Dank der verschiedenen Aufnahmesysteme wie den beiden seitlich angebrachten Picatinny-Schienen oder dem vorne mittig befestigten Skeleton Shround können direkt am Helm Zusatzgeräte montiert werden. So lassen sich beispielsweise Nachtsichtgerät, Schutzbrillen, Visiere, Kinnschutz oder ein Headset am Helm befestigen.
Gewicht
Dank konsequenter Leichtbauweise wiegt der Sentry XP Mid Cut Helmet mit 921 Gramm (Größe Large) fast um 40 Prozent weniger als der alte Kevlarhelm, der rund 1.600 Gramm wog. Dieser Gewichtsunterschied macht sich vor allem bei längeren Einsätzen in Form eines höheren Tragekomforts bemerkbar.
Anpassung
Mit Innenpads (inklusive Reservepads) kann der Helm individuell an die jeweilige Kopfform des Trägers angepasst werden. Für eine bessere Fixierung sorgt ein Kinnband, der alte Kevlarhelm verfügte – im Gegensatz dazu – zu einer bei den Soldaten sehr unbeliebten Kinnschale.
Helmüberzüge
Neben den Helmen wurden vom Bundesheer auch verschiedene Überzüge angeschafft. Für jeden Helm gibt es einen grünen und einen weißen Überzug, Tarn- und UN-Bezüge sollen einsatzabhängig ausgegeben werden.
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