Das Bundesheer besteht neben 16.000 Berufssoldaten und 8.000 Zivilbediensteten im Schnitt aus 6.000 Grundwehrdienern und kann im Einsatzfall bis zu 31.000 Milizsoldaten mobilisieren. Drei bis vier dieser insgesamt 61.000 Bundesheer-Angehörigen bilden zusammen den Forsttrupp des Militärkommandos Kärnten.
Das Aufgabengebiet ist groß: Zwei bis drei Grundwehrdiener vom Bau- und Pionierzug der Stabskompanie des Militärkommandos unterstützen den Forsttrupp bei seiner Arbeit. Die Grundwehrdiener sind Absolventen der Forstschule und machen so einen Teil ihres Praktikums. „Einer muss beim Bundesheer immer der Kommandant sein, aber ich bin ein Teil des Forsttrupps und zusammen sind wir ein Team”, erzählt Christian Peturnig (Bild ganz oben, 2. von links), der gelernter Förster ist.
Die Aufgaben reichen von der Baumpflege in den Kärntner Kasernen, über die Beseitigung von Schadholz (durch Schneebruch, Windwurf oder Borkenkäferbefall) mit anschließender Aufforstung, Brennholzaufarbeitung für die Truppe, Durchforstungen sowie Dachkonstruktionen für „Container-Dörfer”, bis hin zum Wegebau in den Bundesheer-eigenen Wäldern und auf Übungsplätzen. Und bei Assistenzeinsätzen nach Naturkatastrophen, wie zum Beispiel im Jahr 2018 im Gail-, Lesach- und Mölltal, unterstützte der Forsttrupp die Villacher Pioniere bei den Aufräumarbeiten.
Das Bundesheer besitzt in Kärnten insgesamt 180 Hektar eigene Waldfläche und diese muss bewirtschaftet werden. Somit gibt es ständig was zu tun: Der Forsttrupp des Militärkommandos hat heuer bereits an die 3.000 Festmeter geschlagen, davon etwa 2.500 Festmeter Schadholz. Das geschlägerte Holz wird einerseits als Brennholz für die Truppe verwendet, das Blochholz wird im Bundesheer-Sägewerk in Hochfilzen in Tirol für österreichweite Bauprojekt des Bundesheeres verarbeitet.
„Heuer waren einige Arbeiten am Iselsberg zu erledigen, wo ein Seminarzentrum des Bundesheeres steht”, erklärt Peturnig. „Unter anderem mussten wir eine große Fichte schlägern, da die Gefahr bestand, dass sie beim nächsten Sturm auf eines der Wohnhäuser stürzen könnte.” Mit Hilfe eines Teleskopladers mit Arbeitskorb vom Villacher Pionierbataillon 1 wurde die Fichte geschlägert und anschließend zum Sägewerk nach Lienz abtransportiert. An die 2.300 Festmeter Schadholz wurden in den Bundesheer-eigenen Wäldern rund um das Seminarzentrum geschlagen und teilweise auch wieder aufgeforstet. „Zuvor haben wir einen Weg für den Abtransport der gefällten Baumstämme errichtet”, erzählt der Bundesheer-Forstwart.
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