Wie nach der Ankündigung des US State Department vom 13. August erwartet, hat Israel diese Woche einen Vertrag über knapp 5 Milliarden Euro für 25 neue F-15IA von Hersteller Boeing unterzeichnet.
Der exakte Inhalt des Vertrages ist geheim, das Gesamtoffert aus dem August lautete allerdings auf 17 Milliarden Euro, wird also bei weitem nicht voll umgesetzt. Erwähnt wird eine Option auf weitere 25 Maschinen. Nicht erwähnt wird, ob das Angebot, 25 Upgrade-Kits um bereits im Dienst befindliche F-15I auf etwa denselben technischen Stand zu bringen, wahrgenommen wird.
Die als F-15IA bezeichneten Maschinen sind in der Basis Boeing F-15EX Eagle II welche, wie in Israel üblich, mit lokal hergestellten Komponenten adaptiert werden. Es handelt sich dabei um Israel-eigene Selbstverteidigungseinrichtungen, Sprach- und Datenkommunikationsgeräte sowie Schnittstellen und Rechner für israelische Waffensysteme.
Das Israelische Verteidigungsministerium betont, dass die aufgerüsteten Flugzeuge eine größere Reichweite, eine höhere Nutzlastkapazität und eine bessere Leistung in verschiedenen Einsatzszenarien aufweisen werden. Sie sollen die „strategische Überlegenheit Israels bei der Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen im Nahen Osten wahren” helfen. Zusammen mit der dritten F-35-Staffel, die Anfang dieses Jahres beschafft wurde, bilden die Flugzeuge eine historische Verstärkung der israelischen Luftwaffe und ihrer strategischen Reichweite. Fähigkeiten, die sich im aktuellen Krieg als entscheidend erwiesen haben.
Die F-15EX Eagle II ist ein zweisitziges Mehrzweckkampfflugzeug angetrieben von zwei je 131kN (76,31kN trocken) starken General Electric Triebwerken. Bei einem Leergwicht von 15,7 Tonnen ist sie 19,4 Meter lang, 5,6 Meter hoch und hat eine Spannweite von 13 Meter. Das maximale Abfluggewicht beträgt 36,7 Tonnen. An einer Vielzahl an Außenlaststationen können insgesamt 13,4 Tonnen Waffen, Treibstoff und Zielerfassungsbehälter mitgeführt werden. Der Einsatzradius beträgt bis zu 1.270 Kilometer und kann mit Luftbetankung nach Bedarf und Ausdauer der Crew verlängert werden. Die F-15EX verfügt über ein hochmodernes AESA Radar abgeleitet von der F-18E/F mit vergrößerter Antenne. Das primäre Anzeigegerät der Piloten sind je ein großflächiger Bildschirm.
Die Israelische Luftwaffe war erster Exportkunde der F-15. Die ersten 25 Maschinen (A/B) wurden 1976 und 1977 geliefert. Bereits im März 1978 erfolgten die ersten Einsätze. Am 27. Juli 1979 kam es zum ersten Luftkampf, bei dem fünf Syrische MiG-21 abgeschlossen wurden.
1981 stellten die F-15 den Jagdschutz für die F-16 bei der „Operation Opera”, dem berühmten Angriff auf den irakischen Kernreaktor „Osirak” bei Baghdad.
Mehr als 100 Maschinen in den Varianten A, B, C, D und I – neu und gebraucht – wurden im Lauf der Zeit in Dienst gestellt. Die bislang jüngste Eagle-Variante der israelischen Luftstreitkräfte ist die F-15I, eine Modifikation der F-15D. Der aktuelle Bestand Israels an F-15 beträgt derzeit geschätzt zwischen 65 und 75 Maschinen.
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