Saab hat die operationelle Ausbildung von brasilianischen Piloten für den Gripen abgeschlossen. Vor wenigen Tagen haben die letzten vier Piloten die Delta-Umschulung bei der schwedischen Luftwaffe beendet – dabei ging es sowohl um theoretische, als auch praktische Inhalte und Simulatorflüge.
Hintergrund: Die brasilianische Luftwaffe hat bei Saab insgesamt 36 Gripen E/F bestellt, schon im vergangenen April kamen die ersten Serienmaschinen in Südamerika an. Teil des Vertrags ist auch die Ausbildung von brasilianischen Piloten und so hat kürzlich die letzte Klasse von Piloten, die für den Einsatz des F-39 Gripen in der 1st Air Defense Group (1st GDA) der brasilianischen Luftwaffe (FAB) verantwortlich sind, am 13. Juni die Delta-Umschulung im Gripen-Zentrum beendet.
Der Kurs, der von der sogenannten „Phoenix-Staffel” der schwedischen Luftwaffe durchgeführt wird, ist in zwei Phasen unterteilt. Die Umschulung mit einer Dauer von elf Wochen und 50 Flügen pro Pilot umfasst die grundlegende Bedienung des Kampfflugzeugs in Einzel- und Formationsflügen bei Tag und Nacht. Das Combat Readiness Training beinhaltet außerdem 25 Flüge über einen Zeitraum von etwa neun Wochen, in denen den Piloten die Luft-Luft-Kampffähigkeiten des Kampfflugzeugs nähergebracht werden, einschliesslich des Einsatzes von Raketen, Kanonen und der Mensch-Maschine-Schnittstelle, einem der Hauptmerkmale des Gripen.
„Die Phoenix-Staffel widmet sich der Ausbildung von Gripen-Piloten, und wir sind entsprechend ausgerüstet, unter anderem mit Flugsimulatoren. Die brasilianischen Piloten sind sehr gut ausgebildet und kommen mit umfassender Einsatzerfahrung hierher, sowohl von den F-5M- als auch den AMX-Einheiten. Sie haben sich schnell mit dem Betrieb, der Konfiguration und dem Fliegen des Gripen vertraut gemacht”, erklärte Major Richard Carlqvist, Kommandant der Phoenix-Staffel.
Das Gripen-Zentrum dient als Drehscheibe für die Ausbildung von Piloten, die den Gripen fliegen werden, sowohl von ausländischen Nationen als auch von der schwedischen Luftwaffe selbst. Während des gesamten Kurses wird auf dem Gripen C/D, einer ein- beziehungsweise zweisitzigen Konfiguration, trainiert. Obwohl es sich um ein anderes Gripen-Kampfflugzeug als das von Brasilien erworbene handelt, ist diese Erfahrung von wesentlicher Bedeutung, da sie den Piloten hilft, das System, den Betriebsmodus und die Flugsteuerung zu verstehen.
„Die Zusammenarbeit zwischen den schwedischen und brasilianischen Luftstreitkräften ist sehr gut und findet auf verschiedenen Ebenen statt. Wir empfangen brasilianische Kampfpiloten hier in Såtenäs, aber wir haben auch eine Unterstützungsgruppe von unserer Basis in Anápolis, die die FAB (brasilianische Luftwaffe) bei der Einführung des Gripen E unterstützt. Die Zusammenarbeit und die Diskussionen zwischen den Teams sind ausgezeichnet”, sagte Oberst Adam Nelson, Kommandeur des Geschwaders F 7.
Das Gripen-Zentrum des Geschwaders F 7 hat bereits 17 FAB-Piloten empfangen. Der derzeitige Kommandeur der 1. GDA, Oberstleutnant Gustavo de Oliveria Pascotto und Oberstleutnant Ramon Lincoln Santos Fórneas waren die ersten FAB-Piloten, die 2014 den Gripen C/D-Kurs absolvierten, damals als Kapitäne. Danach wurden drei Testpiloten des Flugtest- und Forschungsinstituts der FAB (Instituto de Pesquisas e Ensaios em Voo – IPEV) mit Oberstleutnant Cristiano de Oliveira, der damals noch Major war, ausgebildet, und nun wurde die Ausbildung mit den drei Gruppen von jeweils vier operationellen Piloten abgeschlossen.
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