Mit ihren Stealth-Eigenschaften, ihrer umfassenden Vernetzung und modernsten Sensortechnologien gilt die F-35 von Lockheed Martin als das Kampfflugzeug der Zukunft (-> Interview mit Lockheed Martin-Manager Patrick Nyfeler). Dank eines KI-gestützten Interfaces ist es nun auch möglich, moderne Drohnen direkt vom Cockpit der F-35 und auch der F-22 aus zu steuern.
Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt entwickelte Lockheed Martin Skunk Works, die Entwicklungsabteilung des Unternehmens, eine technologische Roadmap. Diese bildet nun die Basis dafür, dass Kampfflugzeuge und Drohnen sicher miteinander kommunizieren und gemeinsam anspruchsvolle Missionen ausführen können.
Dabei setzt Lockheed Martin auf künstliche Intelligenz, um menschliche Fähigkeiten durch maschinelle Intelligenz zu ergänzen. Diese Technologie ermöglicht eine nahtlose Verbindung der Systeme im Gefechtsraum und sorgt so für schnellere Entscheidungsprozesse und eine höhere operative Anpassungsfähigkeit.
„Wir investieren weiterhin intensiv in Technologien der nächsten Generation, die eine sichere Zusammenarbeit zwischen Kampfflugzeugen und Drohnen ermöglichen, um die Schlagkraft der gemeinsamen Streitkräfte zu stärken”, betont OJ Sanchez, Vizepräsident und General Manager von Lockheed Martin Skunk Works. „Unsere KI-basierten autonomen Agenten sind bereits einsatzbereit und unterstreichen unser Engagement, asymmetrische Vorteile für Einsatzkräfte frühzeitig zu entwickeln und bereitzustellen.”
Schon im vergangenen Jahr demonstrierte Lockheed Martin die Leistungsfähigkeit von KI-gestütztem Teaming neben der Steuerung Drohnen vom Cockpit der F-35 und F-22 aus auch in mehreren anderen Szenarien:
- F-35 CCA-Konnektivitätsdemo: Die F-35 bewies ihre Fähigkeit, Drohnen wie die zukünftige US-Luftwaffenflotte der Collaborative Combat Aircraft (CCA) zu steuern in einer Demonstration. Die KI-gestützte Architektur ermöglichte nicht nur die Erprobung, sondern auch die schrittweise Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Pilot und Drohne.
- Projekt DEIMOS: In einer Echtzeit-Demonstration übermittelte eine F-35 verschlüsselte Daten von Fort Worth, Texas, über Skunk Works’ Open Systems Gateway (OSG) an die Royal Air Force in Großbritannien. Die Integration in das Nexus Command and Control (C2)-System markiert einen Meilenstein in der Multi-Domain-Integration und Echtzeit-Interoperabilität mit nicht-US-amerikanischen C2-Systemen.
- MDCX-Steuerung von Drohnen: Das MDCX-System demonstrierte erstmals die Live-Steuerung eines General Atomics MQ-20 Avenger-Drohnenflugzeugs.
- Piloten-Drohnen-Teaming: Skunk Works zeigte in Live-Tests, wie Piloten mithilfe eines Touchscreens KI-gesteuerte Flugzeuge in Echtzeit befehligen können. Diese Tests, basierend auf früheren KI-Experimenten, optimieren Luft-Luft-Taktiken und beschleunigen die Entscheidungsfindung.
- Istari Flyer Øne: Mit dem Flyer Øne arbeitet Lockheed Martin an der weltweit ersten vollständig digitalen Flugzeugzertifizierung. Ein digitaler Zwilling wird zertifiziert, bevor ein physisches Modell entsteht – ein revolutionärer Schritt in der Luftfahrtentwicklung.
- X-62A VISTA: Dank offener Architekturen ermöglichte Lockheed Martin KI-gestützte Flugtests auf dem X-62A VISTA, einschließlich KI-gesteuerter Luftkämpfe gegen von Menschen gesteuerte F-16. Dieses Programm unterstreicht Fortschritte in Mensch-Maschine-Teams und vertrauenswürdiger Autonomie.
Lockheed Martin will die Integration von Drohnen in F-35 und F-22 im neuen Jahr in kurzen Flugtests weiter vorantreiben.
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