Das Bundesamt für Rüstung armasuisse hat der Generalunternehmerin GDELS-Mowag die Freigabe für die Serienfertigung des 12-Zentimeter-Mörser 16 erteilt. Insgesamt werden in der Ostschweiz 48 Mörsersysteme gefertigt. Die ersten Mörsersysteme werden ab 2025 ausgeliefert und der Armee für den Einsatz übergeben.
Seit Mitte 2023 wurde das erste System der Serienfertigung, das sogenannte Serienmuster, des 12-Zentimeter-Mörser 16 hinsichtlich der technischen, taktischen und logistischen Vorgaben überprüft. Nach erfolgreichem Abschluss der verschiedenen Verifikationen hat armasuisse das Serienmuster abgenommen und der Generalunternehmerin GDELS-Mowag die Freigabe für die Serienfertigung erteilt. Insgesamt werden in Kreuzlingen und Tägerwilen 48 Mörsersysteme gefertigt: 32 Systeme, die mit der Armeebotschaft 2016 bewilligt wurden, und 16 Systeme aus der Armeebotschaft 2022 (2. Tranche).
Basierend auf den militärischen Anforderungen und den darauf aufbauenden technischen Anforderungen entwickelte armasuisse zusammen mit dem Industriepartner GDELS-Mowag und der Truppe zwischen 2017 und 2019 den Prototypen des 12-Zentimeter-Mörser 16. Nach erfolgreichem Nachweis der technischen Konformität sowie der Sicherheit des Systems fand in den Jahren 2019 bis 2020 die Truppenerprobung statt. Die Miliztruppe überprüfte die Umsetzung der militärischen Anforderungen sowie die Tauglichkeit für den Einsatz. Die Truppentauglichkeit konnte in diesen Tests nachgewiesen und bestätigt werden. Des Weiteren wurden in den Truppenversuchen Verbesserungspotentiale erkannt, die sofern sie für die Projektziele zweckmässig und im Rahmen des Budgets realisierbar waren, aufgenommen wurden. Im Serienmuster, dem ersten System der effektiven Serie, welches die Industrie termingerecht am 1. Juni 2023 armasuisse übergab, sind diese Verbesserungen umgesetzt.
Die Verifikation des Serienmusters im Spätsommer 2023 hat gezeigt, dass die Erkenntnisse aus der Truppenerprobung zweckmässig umgesetzt worden sind. Die erforderlichen Ballistik-Erprobungen für das Waffensystem hat armasuisse in enger Kooperation mit der Schwedischen Beschaffungsbehörde FMV in Schweden durchgeführt. Die Resultate sind positiv und komplettieren die Schiessversuche mit dem Waffensystem.
Mit der Armeebotschaft 2016 bewilligte das Parlament das Projekt 12-Zentimeter-Mörser 16. Das Gesamtpaket umfasste ursprünglich 32 Mörsersysteme (Trägerfahrzeug und Mörsergeschütz), zwölf Lastwagen, Munition, Logistikmaterial, Ausbildungsinfrastruktur und die Anpassung von 15 vorhandenen Führungsfahrzeugen. Als Trägerfahrzeug wird der Radschützenpanzer Piranha IV 8×8 von der Schweizer General Dynamics European Land Systems-Tochter GDELS-Mowag (gleichzeitig Generalunternehmerin für das Waffensystem) und als Hauptwaffe das Mörsergeschütz Cobra der RUAG AG eingesetzt. Der Verpflichtungskredit aus dem Rüstungsprogramm 2016 beträgt 418 Millionen Euro. Zusätzlich hat das Parlament mit der Armeebotschaft 2022 einen Verpflichtungskredit über 181 Millionen Euro für eine zweite Tranche 12-Zentimeter-Mörser 16 bewilligt. Die ersten Mörsersysteme werden ab 2025 an die Truppe ausgeliefert.
Nebst dem Trägerfahrzeug und dem Waffensystem umfasst das Projekt auch diverse Nebensysteme. So wird die bestehende Munition für die weitere Verwendung mit dem neuen Mörser überarbeitet. Für den Munitionsnachschub werden splittergeschützte Lastwagen mit spezifischen Wechselaufbauten beschafft und das Waffensystem wird in das bestehende Feuerführungs- und Feuerleitsystem INTAFF integriert. Ebenso werden Ausbildungsmittel beschafft, wobei hier auch besonders Wert auf die Nachhaltigkeit beim Einsatz des Systems im Ausbildungsdienst gelegt wird.
Die Minenwerferpanzer 64/91 wurden im Jahr 2009 ausser Dienst gestellt. Seither verfügen die Kampfbataillone über keine indirekte Feuerunterstützung mit 12-Zentimeter-Minenwerfern mehr. Insbesondere ging damit die Fähigkeit für Steilfeuer in der oberen Winkelgruppe verloren. Mit dem neuen 12-Zentimeter-Mörsergeschütz wird die Armee diese Fähigkeit wiedererlangen und über ein zeitgemässes, leistungsfähiges und präzises System verfügen, das sich insbesondere für den Einsatz im überbauten Gelände eignet.
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