Die Cyberübung „Locked Shields 23” ist Teil einer Übungsserie, die seit 2010 jährlich stattfindet. Sie ist die größte und komplexeste Cyberverteidigungsübung der Welt, bei welcher insgesamt 2.800 Cyberexperten aus 38 Nationen teilnehmen. Auch das Bundesheer nahm heuer wieder teil, erstmals gemeinsam in Zusammenarbeit mit zivilen Experten und Milizsoldaten.
Die Organisation der Übung wurde vom „Cooperative Cyber Defense Center of Excellence” (CCDCOE) der NATO in Tallinn, Estland, durchgeführt. Das Training ist eine einzigartige Gelegenheit für militärische und auch für zivile Cyberexperten – die Verteidigung und den Schutz von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnologie und kritischen Infrastrukturen gegen Cyberangriffe realitätsnah und gemeinsam zu üben.
„Die Gefahren der heutigen Zeit zeigen, dass Österreich sich auf subkonventionelle Angriffe und Bedrohungen, also zum Beispiel Cyberangriffe von außen, vorbereiten muss. ‚Locked Shields’ ist eine der größten Cyberübungen weltweit. Auch heuer nimmt unser Österreichisches Bundesheer wieder teil, um digitale Bedrohungen, wie durch Desinformationskampagnen oder Angriffe auf IKT-Systeme, abzuwehren, damit Kommunikationswege, wie 5G-Netze oder Satellitenkommunikation aufrechterhalten bleiben. Dadurch kann beispielsweise in einem Ernstfall die Luftraumüberwachung weiterhin sichergestellt werden. Mit dieser fordernden Übung stärken wir unsere Fähigkeiten in der Cyberverteidigung, um beispielsweise Ausfälle von Militärnetzen oder öffentlichen Netze in Krisensituationen zu verhindern”, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei ihrem Besuch.
Die „Locked Shields 23”-Eckdaten
Die Cyberübung fand dieses Jahr vom 11. bis zum 21. April statt. Nach einer Woche des Teambuildings und der Verteidigungsvorbereitung folgte die Übungsphase, in der die Teams unter zeitlichem Druck einer ausgeklügelten und intensiven Serie von Cyberangriffen entgegenwirkten. Die Verteidiger mussten in Echtzeit Cyberangriffe erkennen, abwehren und eroberte IT-Systeme wieder zurückgewinnen.
Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation Florian Tursky betonte die Bedeutung der multinationalen Cyberübung für den Schutz kritischer Infrastrukturen: „Als eine der größten Cyberübungen der Welt, bot ,Locked Shields’ die Möglichkeit, unsere Cyber-Verteidigung in realistischen Szenarien zu testen. Die Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres wurden in der Übung durch Cyber-Angriffe herausgefordert, die zu schwerwiegenden Störungen des simulierten Betriebs von Regierungs- und Militärnetzen, dem Bankenwesen, einem Satellitensystems sowie des Luftverteidigungssystems führten. Erstmals mit einem gemischten militärischen und zivilen Team stellte sich das Österreichische Bundesheer mit dem militärischen Cybersicherheitszentrum und der Miliz den Herausforderungen und stärkte damit seine Fähigkeiten im Bereich der Cyberverteidigung enorm.”