Nachdem das deutsche Verteidigungsministerium bereits am 30. Juni eine Angebots- und Annahmeerklärung (Letter of Acceptance) für fünf Boeing P-8A Poseidon Seefernaufklärer im Rahmen eines Foreign-Military-Sales (FMS) Prozesses der US-Regierung unterzeichnete, hat die US-Marine nun Boeing einen Auftrag über die Produktion der fünf Maschinen für Deutschland erteilt. Die ersten Lieferungen sollen im Jahr 2024 beginnen, wenn die P-8A Poseidon letztlich die deutsche P-3C Orion-Flotte ersetzen wird.
„Wir freuen uns, diesen Verkauf an Deutschland abgeschlossen zu haben und unsere Präsenz im Land zu erweitern, indem wir der deutschen Marine mit der P-8A einzigartige Multimissionsfähigkeiten zur Verfügung stellen”, sagte Michael Hostetter, Vice President, Boeing Defense, Space & Security, Deutschland. „Die P-8A wird die Fähigkeit der deutschen Marine zur Durchführung von maritimen Fernüberwachungsmissionen sicherstellen und eine zentrale Rolle in der Region spielen, indem sie die bestehende Infrastruktur in Europa und die vollständige Interoperabilität mit den modernsten Systemen der NATO nutzt.”
Die deutsche Industrie ist ein wichtiger Partner für das P-8A Poseidon Programm. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wird Boeing Support-, Trainings- und Wartungslösungen anbieten, die die höchste Betriebsverfügbarkeit zur Erfüllung der Aufgaben der deutschen Marine gewährleisten. Am 17. Juni unterzeichnete Boeing Vereinbarungen mit der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH und Lufthansa Technik über die Zusammenarbeit bei der Systemintegration, Ausbildung, Unterstützung und Instandhaltung. Zu den deutschen Unternehmen, die bereits Komponenten für die P-8A liefern, gehören die Aircraft Philipp Group GmbH, die Aljo Aluminium-Bau Jonuscheit GmbH und die Nord-Micro GmbH.
„Mit bereits bestehenden strategischen Vereinbarungen und Industriepartnerschaften sind wir in der Lage, ein robustes Instandhaltungspaket für die P-8A Flotte der Deutschen Marine zu liefern”, sagte Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, Mittel- und Osteuropa, Benelux und Nordics. „Gemeinsam mit der Deutschen Marine, dem Bundesministerium der Verteidigung und der lokalen Industrie werden wir eine maximale Einsatzverfügbarkeit sicherstellen, die es der Deutschen Marine ermöglicht, die gesamte Bandbreite ihrer maritimen Herausforderungen zu bewältigen.”
Die P-8A ist mit mehr als 135 Flugzeugen im weltweiten Einsatz und hat insgesamt über 350.000 Flugstunden gesammelt. Die P-8A wird die Fähigkeiten Deutschlands zur U-Boot- und Oberflächen-Seezielbekämpfung (ASW/ASuW), zur Informationsgewinnung, Überwachung und Aufklärung (ISR) sowie für Such- und Rettungsmissionen (S&R) erheblich verbessern. Deutschland ist nach den USA, Australien, Indien, Großbritannien, Norwegen, Korea und Neuseeland die achte Nation, die die P-8A beschafft.
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