Interview mit Frequentis-CEO Norbert Haslacher. Das Unternehmen ist in den Geschäftsbereichen Air Traffic Management, Defence, Airports & Airlines, Public Safety, Public Transport sowie Maritime tätig und erwirtschaftet mit rund 1.800 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 294 Millionen Euro.
Herr Haslacher, ihr Unternehmen ist im „sicherheitskritischen Bereich” tätig. Welche Eigenschaft müssen Produkte dafür unbedingt mitbringen?
Absolute Ausfallsicherheit. Das gelingt nur mit mehreren Backup-Systemen und die müssen so gut sein,dass der Lotse in der Flugsicherung gar nicht merkt, wenn das Hauptsystem ausfällt.
In den vergangenen vier Jahren haben sich die Umsätze ihres Unternehmens im Bereich „Defence” verdoppelt.
Das stimmt, aber wir sind trotzdem keine Defence-Company. Wir merken jedoch, dass der Markt vor allem in den USA stark wächst und auch in Asien steigen die Militärausgaben.
Frequentis, seit den 1980er-Jahren im Besitz der Familie Bardach, ging heuer im Mai an der Börse. Warum dieser Schritt und welche Änderungen im Unternehmen bringt das mit sich?
Wir sind ein Hidden Champion, aber nun geht es darum, das „Hidden” loszuwerden und Werbung für Investoren zu machen. Der Börsegang hat 20 Millionen Euro an Kapital hereingespült, damit bereiten wir das Unternehmen für die nächste Generation vor. Hannes Bardach hält allerdings weiterhin 22 Prozent.
Wofür wird das Geld verwendet?
Für die Entwicklung neuer Lösungen und für Zukäufe von Unternehmen. Große Treiber sind aktuell die Integration von Drohnen in die Flugsicherung und die Nutzung des Mobilfunkstandards 4G und 5G bei Polizeieinheiten. Damit werden Live-Streams von Bodycams in die Leitzentrale möglich.
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