Direkt auf dem Luftwaffenstandort der Bundeswehr in Laage bei Rostock unterstützt Hensoldt Services die deutsche Eurofighter-Flotte, um diese einsatzbereit zu halten. Die dortige Technical Diagnostic Cell (TDC) feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum.
Zu Beginn der TDC war der Einsatz automatisierter Diagnoseverfahren und fortschrittlicher Werkzeuge, in Kombination mit der Nähe zum Kunden, noch Neuland. ”Besonders die Kundennähe hat aber über die Jahre dazu beigetragen, dass die Eurofighter-Flotte möglichst effektiv einsetzbar ist”, wie es in einer aktuellen Aussendung des Unternehmens heißt.
Seit 2003 ist das Mehrzweckkampfflugzeug Eurofighter bereits in Europa und zahlreichen Exportnationen – darunter auch beim Bundesheer in Österreich – im Einsatz. Die 2004 eröffnete TDC in Laage war zu dieser Zeit die erste in Europa, das Modell diente als Blaupause für andere Eurofighter-Werkstätten weltweit: Nur ein halbes Jahr folgte im Vereinigten Königreich eine TDC nach dem gleichen Modell. Auch in Spanien und Italien dauerte es nicht lange bis eine solche TDC in Betrieb ging. Innerhalb Deutschlands wurde einige Jahre später, genauer gesagt 2011, eine zweite TDC – in Neuburg an der Donau – errichtet. Auch außerhalb Europas wird heute das Konzept der Technical Diagnostic Cell angewandt.
Aber was kann eine solche TDC überhaupt? Konkret fungieren die TDCs von Hensoldt als direkter Partner der Luftwaffe vor Ort. Denn sie erlauben es, alle Komponenten des Radars und des Selbstschutzsystems vor Ort innerhalb kürzester Zeit zu reparieren, und für den Luftfahrtbetrieb freizugeben. Um das zu garantieren, werden die Techniker von Diagnose- und Testsystemen unterstützt, im Hintergrund arbeiten Logistikteams an der Versorgung der TDCs mit Ersatzteilen und technischer Expertise. Die gesamte deutsche Eurofighter-Flotte wird von den beiden Werkstätten in Laage beziehungsweise Neuburg an der Donau versorgt.
Insgesamt gibt es im Eurofighter etwa 20 Radar und ESM/ECM bezogene Line Replaceable Items (LRI), also Hauptbaugruppen, die in Hensoldts Werkstätten vor Ort instandgesetzt werden. Das Erfolgsmodell der TDCs war von Anfang an die schnelle Instandsetzung dieser LRIs. Der gezielte Austausch defekter Unterbaugruppen aus den LRIs ermöglicht es, nur kleine Unterbaugruppen zur tiefergehenden Reparatur weiterschicken zu müssen. Dadurch sollen die Ausfallzeiten reduziert und die Kosten gesenkt werden. Besonders bei größeren und komplexeren Baugruppen wie dem Captor-Radar oder dem Selbstschutzsystems Praetorian hat sich diese Methode bewährt.
Je nach Situationslage – etwa an der Ostgrenze – kann sich sich die Nutzung der deutschen Eurofighter und damit natürlich auch der Reparaturbedarf erhöhen. Die Mitarbeiter vor Ort sind laut Hensoldt darauf vorbereitet, auf diese Änderungen flexibel zu reagieren. Zu den Defekten, die vor Ort behoben werden können, gehören elektrische Fehler, Beschädigungen, mechanische Schäden und Korrosion.
Hier geht es zu weiteren Hensoldt-Meldungen und hier zu weiteren Berichten rund um die Bundeswehr.