Rheinmetall hat vor wenigen Tagen die erste Lieferung neuer Munition für Gepard Flugabwehrkanonen-panzer in Richtung Ukraine auf den Weg gebracht. Vertragsgemäß hat der Düsseldorfer Technologiekonzern nun das erste Los der 35-Millimeter-Flugabwehr-Munition im Rahmen der deutschen Unterstützung des Abwehrkampfes der Ukraine ausgeliefert. Insgesamt 40.000 Patronen sollen bis Jahresende gefertigt und bereitgestellt werden.

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Die 35mm Gepard Munition.

In der Ukraine werden die Lieferungen aus Deutschland dringend erwartet, denn der Gepard mit seiner 35-Millimeter-Zwillingskanone ist laut Angaben der ukrainischen Armee „ein entscheidender Faktor im Verteidigungskampf des Landes”. Die deutsche Bundesregierung hat 46 dieser Flakpanzer zur Verfügung gestellt, weitere sechs sollen folgen. Für die Ukraine sind sie essentiell im Kampf um die Lufthoheit über ihrem Territorium. Gegen Kamikazedrohnen, mit denen Russland ukrainische Städte angreift, bewähren sich die Gepard-Flak-Panzer als überaus effiziente Abwehrwaffe. Sie sind quasi permanent im Einsatz, entsprechend hoch ist der Munitions-bedarf.

Rheinmetall fertigt Munition für Mittelkaliberwaffen bislang zu einem Großteil in der Schweiz, doch nun wurden zur Versorgung der Gepardsysteme erstmals neue Fertigungskapazitäten in Deutschland geschaffen. Mehrere Millionen Euro wurden für die Anlage investiert.

Im Februar hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius beim Treffen der Ukraine Defence Contact Group in Brüssel angekündigt, eine entsprechende Munitionsfertigung bei Rheinmetall in Deutschland neu entstehen zu lassen. Der Vertrag zur kurzfristigen Lieferung von insgesamt 300.000 Schuss Munition für den Flakpanzer Gepard war wenige Tage zuvor unterzeichnet worden.

Im Ringen um Nachschub an Munition hatte die Bundesregierung auch im Ausland nichts unversucht gelassen – vergeblich. In Deutschland waren die Bestände auf null, nachdem die Gepard-Systeme schon vor rund 15 Jahren außer Dienst gestellt worden waren. Andere Länder verweigerten die Bereitstellung vorhandener Munition aus politischen beziehungsweise aus verfassungsrechtlichen Gründen.

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Die Herausforderung: Um den Urtyp der Munition nachzubauen, fehlten schlicht die früheren Werkzeuge. Es kam eine Mischung aus Reverse Engineering und Anpassungsentwicklung zum Tragen. Die vorhandene 35-Millimeter-Munition für die Bordwaffe eines Schützenpanzers wurde durch geeignete Anpassungen für den Gepard nutzbar gemacht. Eine besondere Herausforderung lag darin, die Munition für den Feuerleitrechner des Gepard zuverlässig erkennbar zu machen.

Nach vielen Tests im niedersächsischen Erprobungszentrum Unterlüss konnte das Verifikationsprogramm mit dem Beschuss aus dem Gepard-Flak-Panzer im Mai erfolgreich abgeschlossen werden.

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35-Millimeter-Gepard Munition.

Parallel wurde im zivilen Bereich Rheinmetalls in Neuss eine sogenannte LAP-Linie konzipiert, die später im italienischen Lanciano – ebenfalls bei Rheinmetall – baulich entstand, um schließlich nach Unterlüss verlegt zu werden. LAP steht dabei für die Bearbeitungsschritte Loading – Assembly – Packing, also das Befüllen der Hülsen mit der Treibladung, den Zusammenbau der verschiedenen Bestandteile einer Patrone sowie die Verpackung. Das Pulver für die Treibladung kommt dabei von der Nitrochemie, die ebenfalls dem Konzernverbund angehört.

Insgesamt 40.000 Patronen sollen noch im Jahr 2023 ausgeliefert werden. Zwei Munitionstypen wird die Ukraine erhalten, und zwar jeweils 150.000 Schuss. Zum einen die Unterkalibermunition vom Typ APDS-T, die Schwermetall-Penetratoren enthält und sich besonders zum Kampf gegen gehärtete Ziele eignet, Zum anderen wird klassische Sprengbrandmunition des Typs HEI-T geliefert, die für die typischen Ziele der Flugabwehr konzipiert wurde, also Luftziele wie Flugzeuge oder Lenkflugkörper.

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Quelle@Rheinmetall AG