Unterstützung für die Truppe im großen Stil: Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) führte gemeinsam mit dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZ) Münster erstmals eine eigenständige Übung zur Versorgung und Entlastung der marschierenden Truppe durch. In einem „Convoy Support Center” (CSC) wurden die durchziehenden Verbände für ihre weitere Verlegung fit gemacht.

Als logistischem Drehkreuz kommt Deutschland für die Verlegung von Kräften und Material eine herausgehobene Bedeutung in Europa zu. Ziel der Übung „Reliable Supporter 2024” war es deshalb, mit elf funktionalen Elementen des CSC, eigene wie auch verbündete Streitkräfte zu unterstützen, damit diese sich auf ihre militärischen Kernkompetenzen konzentrieren können.

„Wir stellen uns damit auf die Weiterentwicklung unserer Aufgabenbereiche ein, in denen wir uns zukünftig bewähren müssen und werden.”

Roland Börger, Präsident des BAIUDBw

Ein CSC bildet einen militärischen Rastplatz ab, in dem marschierende Truppenteile versorgt werden – teilweise auch über Nacht. Dazu gehören unter anderem die Betankung, der technische Support und Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge, die Verpflegung und medizinische Versorgung sowie gegebenenfalls Übernachtungsplätze und Sanitäreinrichtungen für Soldatinnen und Soldaten.

In der ehemaligen Heeresfliegerkaserne in Rheine – heute Heimat des Sanitätsregiments 4 – wurde alles eingerichtet, was die Truppe auf dem Durchmarsch zur nächsten Tagesetappe benötigte. Dies bedeutet unter anderem: Die Soldatinnen und Soldaten werden über Nacht untergebracht, versorgt und betreut. Stellflächen für Fahrzeuge jeglicher Größe sind vorzusehen, dazu natürlich sowohl die Möglichkeit Fahrzeuge zu betanken als auch kleinere Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführen. Vorgabe ist, innerhalb von 24 Stunden bis zu 800 Personen und 250 Fahrzeuge zu versorgen.

Kommandoübergabe beim Jägerbataillon Burgenland

„Diese Übung soll ein erster Erfahrungsschatz sein, was auf meinen Verantwortungsbereich zukommen kann”, erläuterte der Präsident des BAIUDBw, Roland Börger, der vor Ort an zwei Tagen zahlreiche Gäste und Delegationen aus der Bundeswehr sowie aus dem öffentlichen beziehungsweise zivilen Katastrophenschutzbereich begrüßen konnte. „Wir stellen uns damit auf die Weiterentwicklung unserer Aufgabenbereiche ein, in denen wir uns zukünftig bewähren müssen und werden.”

Weiteres Ziel des BAIUDBw war es, mit dieser Übung das Zusammenspiel mit zivil-hoheitlichen Organisationen und gewerblichen Dritten sowie den militärischen Kräften vor Ort in der Landes- und Bündnisverteidigung einzuüben. Beispielsweise wurde die gesamte Übung durch das Heimatschutzregiment 2 aus Münster abgesichert, das funktionale Element „Instandsetzung” des CSC übernahm die Heeresinstandsetzungslogistik GmbH, die auf Wartung und Instandhaltung von landgestütztem militärischem Großgerät spezialisiert ist. Auch die Bundeswehr-Fuhrpark-Service GmbH unterstützte die Übung mit ihren Fähigkeiten.

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Insgesamt nahmen an der Übung rund 400 Soldatinnen und Soldaten verschiedener militärischer Verbände mit nahezu 200 Fahrzeugen teil. Ein Großteil der übenden Truppe blieb über Nacht und machte sich erst am nächsten Morgen auf zur nächsten Etappe. Der Leiter des BwDLZ Münster, Leitender Regierungsdirektor Thomas Goldschmidt, zog ein positives Fazit: „Auf den Erfahrungswerten dieser Tage gilt es nun aufzubauen, eine ‚Blaupause‛ für künftige Übungen zu erarbeiten, in denen dann die bewährten Arbeitsschritte verfestigt und neue Erkenntnisse eingebracht werden können.”

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Quelle©PIZ Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen