Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Rheinmetall damit beauftragt, acht weitere Rettungsstationen an die Streitkräfte des Landes zu liefern. Die Beschaffung erfolgt im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der deutschen Bundesregierung, die Auslieferung soll noch in diesem Jahr beginnen und bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Der Auftrag hat laut Rheinmetall einen Wert im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Der Auftrag beinhaltet acht schlüsselfertige Systeme, ausgestattet mit hochmoderner Medizintechnik, darunter etwa ein Röntgen-Container, ein Operationssaal und eine Intensivstation auf dem Niveau eines modernen Krankenhauses. Zum Transport der Rettungsstationen liefert Rheinmetall außerdem je eine Mobilitätskomponente bestehend aus drei Lkw der Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) samt Anhängern.
Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG, sagte zu der erneuten Beauftragung: „Die medizinischen Versorgungseinrichtungen von Rheinmetall sind hochmobil, sehr schnell einsatzbereit und qualitativ auf höchstem Niveau. Der neuerliche Auftrag untermauert, dass sich unsere ersten Lieferungen an die Ukraine im Bereich der Medizintechnik bewährt haben. Wir freuen uns, mit unseren Fähigkeiten auch bei der sanitätsdienstlichen Versorgung der ukrainischen Streitkräfte einen wichtigen Beitrag leisten zu dürfen.”
Ergänzend zu der Lieferung der Rettungsstationen ist pro Jahr jeweils ein einwöchiges Training in Deutschland für das entsprechende ukrainische Personal vorgesehen. Bereits im September 2023 hatte Rheinmetall der Ukraine ein mobiles Feldhospital (NATO-Role-2-Standard) mit 32 Patientenbetten – darunter acht Intensivbetten – übergeben. Auch damals absolvierten zehn ukrainische Soldaten zunächst eine 14-tägige Schulung im Auf- und Abbau sowie im Transport und im Betrieb des Hospitals in Deutschland. Dazu lieferte Rheinmetall auch zwei Rettungsstationen vom Typ der aktuellen Beauftragung Ende 2023 und Anfang 2024.
„Der neuerliche Auftrag untermauert, dass sich unsere ersten Lieferungen an die Ukraine im Bereich der Medizintechnik bewährt haben.”
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.
Die containerbasierten Rettungsstationen für den aufgesetzten Betrieb werden auch als „Forward Surgical Team” (FST) bezeichnet. Sie bestehen jeweils aus sechs Containern: Fünf davon sind im Betriebszustand miteinander verbundenen und umfassen einen Empfangs- beziehungsweise Triagebereich, einen Röntgen-Shelter, eine OP-Vorbereitung, einen OP-Shelter sowie eine Intensivstation. Der Versorgungcontainer mit Stromgenerator und Wassertanks kann das System für mehr als 48 Stunden autark versorgen. Bei der Herstellung vertraut Rheinmetall auf das Know-how namhafter deutscher Hersteller aus dem Bereich der Medizintechnik. Die FST sind für einen frontnahen Einsatz vorgesehen (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg), um dort innerhalb kürzester Zeit lebenserhaltende Maßnahmen an Schwerstverwundeten durchzuführen und die Patienten zu stabilisieren.
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