Im heutigen Ministerrat wurde von der Bundesregierung die Verlängerung der bisherigen Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres und die Beteiligung an der EU-Trainingsmission in Mosambik beschlossen. Dabei wird das Bundesheer eine Beraterin für kulturelle Besonderheiten im Einsatzraum entsenden.
Die bisherigen Auslandseinsätze von Heeresangehörigen, wie beispielsweise die EU-Mission EUFOR ALTHEA in Bosnien und Herzegowina (bis zu 400 Angehörige des Bundesheeres), die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (bis zu 15 Personen), kurz MINUSMA, oder der multinationale Friedenseinsatz im Kosovo (KFOR) mit bis zu 600 Soldaten sind bis Ende 2022 verlängert worden.
Mit Dezember 2021 wird nun zum zweiten Mal ein österreichischer Offizier die Führung der EU-Trainingsmission in Mali (EUTM MALI) übernehmen. Mit ihm stehen dann bis zu 100 österreichische Soldatinnen und Soldaten zur Beratung, Unterstützung und Ausbildung der malischen Streitkräfte im Einsatz.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Der heutige Beschluss des Ministerrates zeigt wieder einmal, wie sehr sich Österreich mit seinen Soldatinnen und Solodaten engagiert, um aktiv zum Frieden in der Welt beizutragen. Seit mehr als 60 Jahren unterstützt unser Bundesheer im Ausland. Damit übernimmt es eine verantwortungsvolle Rolle und sorgt international für eine stabile Sicherheitspolitik. Mit ihrer Arbeit und Funktion, die unsere Soldatinnen und Soldaten täglich vor Ort leisten, tragen sie ein Stückweit zu Friedenserhaltung bei.”
Derzeit stehen über 2.800 Soldatinnen und Soldaten im In- und Auslandseinsatz. Davon 1.047 in 15 Missionen im Dienste des Friedens. So befinden sich in den drei großen Auslandsmissionen Österreichs unter Leitung der Europäischen Union in Bosnien und Herzegowina 175, unter NATO-Führung in der Kosovo-Mission 273 und in der Blauhelm-Mission der UNO im Libanon 180 Soldatinnen und Soldaten.
Bereits 1960 entsendete Österreich ein erstes UNO-Kontingent ins Ausland. 49 Sanitäter halfen damals bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in Kongo. Beginnend mit 1974 standen bis 2013 über 27.000 österreichische Blauhelme auf den Golanhöhen in der UNDOF-Mission (United Nations Disengagement Observer Force) und bis 2001 über 17.000 Blauhelme in der UN-Mission auf Zypern im Einsatz. Bei der bis heute am längsten laufenden Auslandsmission, an der sich Österreich beteiligt, der UN-Militärbeobachtermission UNTSO (United Nations Truce Supervision Organisation) zur Überwachung des Waffenstillstandsabkommens im Nahen Osten, beobachteten bis heute insgesamt über 300 österreichische Beobachteroffiziere.
Am Balkan sorgten im Kosovo seit 1999 bis heute über 23.000 Soldatinnen und Soldaten unter NATO-Kommando der Kosovo Force (KFOR) für Sicherheit und Stabilität. In Bosnien und Herzegowina dienten seit 1995 bis dato über 14.000 Österreicher – seit 2002 durchgehend unter österreichischen Kommandanten – in der Friedenstruppe der EU.