Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer hat in der Avenida da República 25 in der Innenstadt von Lissabon das neue Büro „Embraer Defense Europe” eröffnet – sein erstes permanentes Regionalbüro in Europa. Damit will das Unternehmen seine Präsenz auf dem Kontinent weiter ausbauen und den Vertrieb stärken. Der Fokus liegt auf maßgeschneiderten Lösungen für NATO– und EU-Mitgliedsstaaten.
„Die neue Niederlassung wird sich darauf konzentrieren, innovative Verteidigungs- und Sicherheitslösungen an europäische Streitkräfte in NATO- und EU-Ländern zu verkaufen und die Präsenz von Embraer in der Region zu stärken”, erklärte das Unternehmen.
Das Büro in Portugal wird ein spezialisiertes Team aus Experten für Programmmanagement, Support und Engineering beherbergen, das maßgeschneiderte Lösungen für Kunden entwickelt – Büroleiter wird Frederico Lemos. Bosco da Costa Junior, Präsident und CEO von Embraer, betonte: „Die Eröffnung der Niederlassung in Portugal ist ein strategischer Meilenstein für unsere Expansion in Europa und ein klares Bekenntnis zur langfristigen Vision von Embraer.”
Embraer durfte sich zuletzt über steigende Verkaufserfolge in Europa freuen. Verantwortlich dafür ist vor allem das Multimissions-Transportflugzeug C-390M, für das Ungarn (-> Erste C-390M an Ungarn übergeben), Tschechien und in einer gemeinsamen Beschaffung Österreich und die Niederlande zuletzt insgesamt 13 Maschinen bestellt haben. Zudem unterzeichnete die Slowakei vor wenigen Wochen eine Absichtserklärung (LOI) für drei C-390M, wobei die formelle Beschaffung im Jänner beginnen soll. Schweden hat mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung am 9. November ebenfalls Interesse signalisiert vier Maschinen zu erwerben, um damit seine alternde C-130H Hercules-Flotte zu ersetzen. Mit den von Erst-Exportkunde Portugal im August 2019 bestellten fünf Maschinen (zwei ausgeliefert) wären das insgesamt 25 von Embraer produzierte Maschinen, die in wenigen Jahren in Europa ihren Dienst versehen könnten. Und mit der geplanten maritimen Patrouillenversion könnte diese Zahl mittelfristig sogar weiter steigen.
Über steigende Nachfrage darf sich Embraer auch bei seinem Turboprop-Kampftrainer A-29N Super Tucano freuen. Dank der erreichten NATO-Zertifizierung hofft man auf gute Geschäfte mit NATO-Kunden, Portugal hat zuletzt bereits zwölf Maschinen bestellt.
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