Die Schweizer Luftwaffe benötigt neue teilmobile Radare kurzer Reichweite, um die Lufthoheit im unteren Luftraum besser wahren zu können. Deswegen hat die Schweizer Beschaffungsbehörde Armasuisse kürzlich im Rahmen einer Ausschreibung die Offertanfragen an potenzielle Lieferanten übergeben. Die Offerten werden werde bis Ende Februar erwartet.
Zu den möglichen Lieferanten gehören die Hensoldt AG aus Deutschland, IAI ELTA Systems aus Israel, das italienische Unternehmen Leonardo sowie der US-amerikanische Ableger Leonardo DRS, Saab aus Schweden, SRC aus den USA und das dänische Unternehmen Weibel Scientific. Diesen sieben Herstellern wurde die Offertanfrage Angaben der Armasuisse zufolge überreicht.
Nach Eingang der Angebote Ende Februar dieses Jahres werden diese nach zuvor definierten Maßstäben bewertet. Auf Basis der Auswertung wird schließlich ein Hersteller ausgewählt. In einem ersten Schritt ist die Beschaffung eines einzelnen Radarsystems zum Fähigkeitsaufbau geplant. Wenn sich die beschafften Systeme im Einsatz bei der Truppe bewähren, sollen im nächsten Schritt weitere Radarsysteme zur Erreichung der Vollbefähigung beschafft werden.
Die Schweizer Luftwaffe verfügt aktuell über kein teilmobiles Radarsystem, das in der Lage wäre, den unteren Luftraum abzudecken. Mit der Außerdienststellung des taktischen Fliegerradars (TAFLIR) um das Jahr 2030 würde zusätzlich eine erweiterte Fähigkeitslücke zur Abdeckung des unteren und mittleren Luftraums entstehen. Diese soll durch das neue Radar kurzer Reichweite partiell gefüllt werden.
Gemäß dem Zielbild zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Schweizer Armee besteht im Bereich der Luftüberwachung Handlungsbedarf, das Fähigkeitsprofil des Nachrichtenverbunds und Sensoren zu verbessern. Mit dem Projekt „Fähigkeitsaufbau teilmobile Radare kurzer Reichweite” wird der Fähigkeitsaufbau der neuen Radare vorangetrieben. Durch die stufenweise Beschaffung moderner Sensoren soll die Fähigkeitslücke geschlossen werden. Laut derzeitigem Stand ist die Vollbefähigung des Systems 2028 geplant.
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