Auf das „Kampfflugzeug der Zukunft” folgt nun der „Kampfpanzer der Zukunft”: Frankreich und Deutschland wollen parallel zur Entwicklung ihres Future Combat Air System (FCAS) auch beim neuen Main Ground Combat System (MGCS) gemeinsame Sache machen.
Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und ihre französische Kollegin Florence Parly haben vor wenigen Wochen einen Rahmenvertrag zur Realisierung unterzeichnet, bei der – im Gegensatz zum Kampfflugzeugsystem – Deutschland die Führung inne hat und die drei namhaften Hersteller Krauss-Maffei Wegmann, Nexter und Rheinmetall involviert sind. Die Finanzierung ist mit 50:50 festgelegt.
Das Abkommen beinhaltet die Projektorganisation und die Managementstrukturen, wobei das initiale „Agreement 1” eine zweijährige Systemarchitektur-Studie sowie eine Analyse des künftigen operationellen Umfelds betrifft. Ziel der Studie ist es, die finalen MGCS-Konzepte der vorangegangenen bilaterlaen Studienphase zu harmonisieren, weitere Details zu analysieren und eine gemeinsame plattformübergreifende Architektur vorzuschlagen. Dabei gilt es mehrere Aspekte zu berücksichtigen: die technische Machbarkeit über den gesamten absehbaren Zeitraum des Programms, die Fähigkeit, die Einsatzanforderungen beider Streitkräfte zu erfüllen, Effizienz und Kompatibilität mit den jeweiligen nationalen Führungssystemverbunden (SCORPION in Frankreich und D-LBO in Deutschland). Anzunehmen, dass bei den Überlegungen auch Russlands neuer Panzer M-14 Armata eine gewisse Rolle spielen wird.
Auf die Studie aufbauend soll in weiterer Folge ein Technologie-Demonstrator realisiert werden, den die drei involvierten Hersteller gemeinsam bauen sollen. In einem nächsten Schritt folgen dann Systemintegration und -demonstration. Geplant ist, dass das neue System Mitte der 2030er-Jahre die Familien Leopard-2 und Leclerc ablöst.
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