Bereits im September 2021 wurde das Projektteam der Airpower 2022 von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner angewiesen, die Flugshow als „Role-Model” für einen nachhaltigen Großevent zu planen und umzusetzen. Das Thema Nachhaltigkeit besaß damit bei allen Verantwortlichen höchste Priorität und zog sich als Querschnittsmaterie durch alle Planungsschritte. Nun liegt dazu der abschließende Nachhaltigkeitsbericht vor, der deutliche Erfolge bei der Reduktion der CO2-Emissionen belegt.
„Für mich war von Anbeginn an klar, dass das Projektteam die Airpower 2022 als ein echtes Role-Model für einen nachhaltigen Großevent planen und umsetzen muss. Gemeinsam mit unabhängigen Expertinnen und Experten haben die Verantwortlichen an einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept gearbeitet, dessen beeindruckende Ergebnisse nun in diesem Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert sind. Mehr als 3.357 Datensätze mit rund 17.000 Einzeleingaben in 106 Datengruppen wurden dabei ausgewertet und mit vorhandenen Daten aus 2019 gegenübergestellt. Diese belegen eine Einsparung von 18 Prozent CO2-Äquivalent pro Kopf, unser erklärtes Ziel in 2021 waren 15 Prozent”, erklärt dazu Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Die Eckdaten des Nachhaltigkeitsberichtes belegen deutliche Erfolge:
- Die Nachhaltigkeitsbemühungen führten zu minus 18 Prozent CO2-Äquivalent pro Kopf beziehungsweise Besucher.
- Eine CO2-Kompensation von 100 Prozent macht die Airpower 2022 zu einer „klimaneutralen” Veranstaltung.
- Die Airpower 2022 generierte 92 Prozent an regionaler Wertschöpfung bei Dienstleistungen, Zulieferern, Catering direkt aus der Region beziehungsweise der Steiermark.
- 3.357 ausgewertete Datensätze mit 17.000 Einzeleingaben liefern eine profunde Planungsbasis für eine nächste AIRPOWER-Veranstaltung.
Die profunde Planung und Kontrolle der Nachhaltigkeitsbemühungen bestätigt auch Wolfgang Mattes, wissenschaftlicher Begleiter des Nachhaltigkeitsbereiches der Airpower 2022 sowie Universitätslektor an der Universität für Bodenkultur: „Es zeigen die Vergleiche mit ähnlichen Großveranstaltungen wie etwa mit einer Airshow in Kanada oder mit dem Donauinsel-Fest, wie viel detaillierter bei der Airpower in Planung und Umsetzung des Themas Nachhaltigkeit vorgegangen wurde.”
Deutliche Reduktionen in mehreren Bereichen
Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Treibhausbilanz insbesondere in den Bereichen Vermeidung und Reduktion, haben nachweislich ihre Wirkung erzielt. Es ist gelungen, trotz deutlich höherer Besucherzahlen in 2022 gegenüber 2019 Emissionen und Ressourcen in den Bereichen Mobilität, Catering, Energie, Abfall und Materialversorgung signifikant einzusparen.
- Ein umfassendes Abfallwirtschaftskonzept führte zu einer Einsparung von 35 Prozent an Restmüllmenge.
- Die bisher mit fossilen Energieträgern betriebenen Aggregate im Bereich der Stromversorgung wurden ersetzt und 83 Prozent der gesamten Stromversorgung der Airpower mit zertifiziertem Ökostrom (österreichisches Umweltzeichen 46) sichergestellt.
- Die Unterkünfte der beteiligten Soldatinnen und Soldaten wurden möglichst nahe an das Veranstaltungsgelände gelegt und der Transport mit Großraumfahrzeugen anstelle von Klein-Kfz sichergestellt.
100% CO2-Kompensation bereits in Umsetzung
„Mir ist gleichzeitig auch wichtig, dass nun die CO2-Bilanz der Airpower 2022 zur Gänze mit geeigneten Kompensationsvorhaben neutralisiert wird und damit die Airpower 2022 zur ersten CO2-neutralen Flugshow weltweit avanciert. Die ersten Kompensationsmaßnahmen wurden bereits vorbereitet und werden bereits 2023 umgesetzt”, so Tanner weiter.
Optimiertes Verkehrskonzept für die Zukunft
Einen besonderen Schwerpunkt bildete naturgemäß in der Nachhaltigkeitsstrategie das Thema Verkehr, hier vor allem die Attraktivierung einer Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit der Bereitstellung zahlreicher Sonderzüge, unter anderem direkt aus einigen Landeshauptstädten, sowie 365 Buslinien aus nahezu ganz Österreich wurde beispielsweise die Anreise von Besucherinnen und Besuchern weitestgehend mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Shuttle-Konzepten sichergestellt sowie mit einem konkreten Anreizsystem zudem die Bildung von Fahrgemeinschaften angeregt. Eine Reduktion der vom Veranstalter bereitgestellten Parkplätze auf die Hälfte zu 2019 sollte einen weiteren Anreiz für eine öffentliche Anreise bilden. Wie der Nachhaltigkeitsbericht deutlich belegt, entfällt der überwiegende Teil der CO2-Emissionen weiterhin auf den Bereich der Besuchermobilität. Ein weiter zu optimierendes Verkehrskonzept ist damit der Schlüssel für künftige Nachhaltigkeitsbemühungen bei den nächsten Airpower-Veranstaltungen.
Die Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsbericht der Airpower 2022 wurde unter der Gesamtprojektleitung von Brigadier Wolfgang Prieler durch eine eigene Stabsstelle Nachhaltigkeit unter der Führung von Major Sebastian Schwab unter wissenschaftlicher Begleitung durch einen eigenen Beirat unter der Leitung von Universitätslektor Wolfgang Mattes sowie einer externen, unabhängigen Projektbegleitung der Nachhaltigkeitsberater Michael Jayasekara, Petra Bußwald und Stephan Maier erarbeitet und in der Projektorganisation erarbeitet beziehungsweise umgesetzt. „Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen, die zu den positiven Ergebnissen der Nachhaltigkeitsstrategie beigetragen haben. Und das ist erst der Anfang: Wir alle haben von den Erfahrungen aus 2022 gelernt – wir werden bei den künftigen Airpower-Veranstaltungen mit den nunmehr valid erhobenen Daten nachsteuern und in der Dekarbonisierung weitere substanzielle Schritte setzen können”, erklärt Tanner.
Planungsauftrag für nächste AIRPOWER erteilt
Was die nächste Airpower betrifft, wurden die ersten Weichen gestellt: Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat dazu bereits den Planungsauftrag für eine nächste Airpower erteilt. „Wir fühlen uns hier auch durch den klaren Wunsch der Bevölkerung unterstützt. Eine klare Dreiviertelmehrheit, konkret 81 Prozent der Befragten, meinte in einer repräsentativen Umfrage aus September 2022 österreichweit, dass die Airpower sehr wichtig beziehungsweise eher wichtig für die Region Murtal, deren Wirtschaft und Tourismus ist, in der Region Murtal waren es sogar beeindruckende 84 Prozent”, sagt Tanner abschließend.