Blackned will mit seinem Tatical Core die Digitalisierung von Streitkräften vorantreiben, wie CEO Joel Langenberg erklärt. Ein Gespräch über die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen, Digitalisierungsstrategien der Bundeswehr und welche Rolle sein Unternehmen auf dem österreichischen Markt spielen will.

Herr Langenberg, viele Streitkräfte stehen aktuell vor der Herausforderung, ihre oft veralteten Strukturen digitalisieren zu müssen. Wie groß ist diese Herausforderung tatsächlich?
Diese Herausforderung ist tatsächlich enorm groß. Laufende Initiativen von NATO und EU bestätigen zunächst einmal ein erstarktes Bewusstsein für die Notwendigkeit, Streitkräfte zu digitalisieren, um zukunftsfähig und mit Blick auf die aktuellen globalen Heraus­forderungen Informationsüberlegenheit sowie Verteidigungsfähigkeit sicherzustellen und zu steigern. Digitalisierung beziehungsweise digitale Transformation bedeutet sicherlich die Einführung neuer, disruptiver Technologien, die die Wirkkette von Waffensystemen zuerst einmal überhaupt verbinden, stärker automatisieren und damit effizienter und effektiver machen. Aber es ist eben nicht nur die Einführung neuer Technologien, die digitale Transformation ermöglicht, sondern ebenso die vorhandenen Technologien in das Zielbild eines vernetzten Wirkverbunds zu integrieren.

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Wir sprechen also von einem sehr umfassenden Ansatz, den es bei der Digitalisierung braucht?
Genau, denn zusätzlich zum technologischen Faktor kommen auch andere Faktoren hinzu, um Digitalisierung ganzheitlich und umfassend zu gestalten. Strukturen und Beschaffungsprozesse, tradierte Denkmuster, die lange Zeit richtigerweise Gültigkeit besaßen, und nicht zuletzt die betroffenen Menschen müssen betrachtet werden. Es liegt in der Konsequenz eine Komplexität vor, die Streitkräfte vor die große Herausforderung stellt, viele Faktoren gleichzeitig zu berücksichtigen, um erfolgreich zu digitalisieren.

Blackned-CEO Joel Langenberg – ©Blackned
Blackned-CEO Joel Langenberg erklärt im Gespräch mit Militär Aktuell die Vorteile des Tactical Core.

Ihr Unternehmen verspricht mit Tactical Core einen „Rahmen für eine zukunftsfähige und offene digitale Plattform für unterschiedlichste Digitalisierungsprojekte”. Was bedeutet das im Detail?
Im Detail bedeutet dies, dass wir mit unserer Softwarelösung die drängenden Fragen der sicheren, mobilen und stabilen Vernetzung verschiedener Kommunikations- und Informationssysteme und -technologien auf dem Gefechtsfeld beantworten, vom abgesessenen Soldaten zum Gefechtsstand, zwischen land-, luft- und seegehenden Plattformen. Unser herstellerneutraler und dadurch offener Ansatz ermöglicht es, Daten, sprich Informationen, dieser unterschiedlichen Systeme und Plattformen allen Teilnehmern im vernetzten Verbund auf dem Gefechtsfeld zur Verfügung zu stellen, um Entscheidungen zu treffen. Es kann sich bei den unterschiedlichen Systemen einerseits um bereits beschaffte und im Einsatz befindliche Systeme handeln, andererseits befähigt unser Tactical Core dazu, neue innovative und den jeweiligen Anforderungen entsprechende Technologien einzubinden, sodass Streitkräfte zukunftsfähig sind.

Wo liegen die Alleinstellungsmerkmale von Tactical Core?
Tactical Core bietet Streitkräften eine zuverlässige sowie effiziente Daten- und Kommunikationsinfrastruktur. Unabhängig vom Übertragungsmedium oder der Applikation werden ein unabhängiges, querschnittlich nutzbares Kommunikationsnetz und eine einheitliche, verteilte Datenbasis – ein Shared Information Space – zur Verfügung gestellt, um eine effiziente Harmonisierung sowie Synchronisierung zum Beispiel auch über schmalbandige Kommunikationsmedien sicherzustellen. Das alles ist eingebettet in eine übergreifende Sicherheitsarchitektur, unabhängig von anderen Systemelementen. Zudem hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Datenübertragung von Tactical Core mit der Sicherheitsstufe „NATO Restricted” zertifiziert.

Und wie profitieren nun Streitkräfte davon? Welche Chancen sind also damit verbunden?
Tactical Core ist der Enabler für eine herstellerunabhängige Digitalisierung von Streitkräften. Es wird eine schrittweise, kontrollierbare Migration von und mit vorhandenen Altsystemen hin zu einer zukunftssicheren, erweiterbaren Technologieplattform ermöglicht, wodurch einerseits Interoperabilität zwischen verbündeten Streitkräften hergestellt wird und andererseits Informationsüberlegenheit sowie Entscheidungsvorteile gegenüber gegnerischen Streitkräften erreicht werden.

Blackned gibt es erst seit einigen Jahren und ist ein vergleichsweise kleiner Player am Markt. Warum hat sich die Bundeswehr für ihr Vorhaben „Digitalisierung landbasierter Operationen” (D-LBO) trotzdem für Ihr Unternehmen entschieden?
Die Gründer von Blackned sind ehemalige Offiziere der Bundeswehr, die aus erster Hand die Herausforderungen der damaligen Kommunikationstechnik erlebt haben. Diese Erfahrung war der Ausgangspunkt für ihre Motivation, die Kommunikationsfähigkeit der Streitkräfte entscheidend zu verbessern. Auf dieser Grundlage konnte Blackned frühzeitig ein modulares und hochmobiles Kommunikationskonzept entwickeln, das im Projekt „Teilnehmernetzwerk, verlegefähig” erfolgreich umgesetzt wurde. Besonders bemerkenswert war die Entwicklung eines hochmobilen Kommunikationselements in Form eines Rucksacks, das den Grundstein für Tactical Core und damit die technische Grundlage für D-LBO legte.

Blackned CEO Joel Langenberg im Interview -©Rolf Kosecki, blackned
Tactical Core: Die Vernetzung aller auf einem Gefechtsfeld eingesetzten Fahrzeuge, Systeme und Einheiten wird für den Erfolg eines Einsatzes oder einer Operation von immer entscheidenderer Bedeutung.

Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass der Auftrag an ihr vergleichsweise kleines Unternehmen ging.
Nein, ist es nicht. Unsere enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Bundeswehr hat es uns aber ermöglicht, in Studien und Projekten eine praxisnahe und effiziente Lösung zu entwickeln. Viele unserer Mitarbeiter haben selbst einen Hintergrund in der Bundeswehr und kennen die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen. Diese gemeinsame Erfahrung und unser tiefes Verständnis der Bedürfnisse der Bundeswehr haben dazu geführt, dass wir von Anfang an eine gemeinsame Sprache gesprochen und maßgeschneiderte Ergebnisse geliefert haben. Im Dezember 2021 hat sich die Bundeswehr daher entschieden, uns mit der Serien­reifmachung des Tactical Core zu beauftragen. Diese Entscheidung spiegelt das Vertrauen der Bundeswehr in unsere Kompetenz, Flexibilität und Innovationskraft wider, die wir trotz unserer relativ jungen Unternehmensgeschichte erfolgreich unter Beweis gestellt haben.

Welche Schritte konnten im Rahmen von D-LBO bereits gesetzt werden und wie geht das Projekt weiter?
Das Projekt D-LBO ist tatsächlich deutlich weiter fortgeschritten, als es manchmal in der Presse dargestellt wird. Im September 2023 gab es beispielsweise Berichte, die behaupteten, dass die Bundeswehr die Integration der Systeme vernachlässigt habe oder dass Funkgeräte ungenutzt im Depot altern und ihre Garantie verlieren würden. Diese Darstellungen entsprechen jedoch nicht der Realität. Die System­integration im Rahmen von D-LBO folgt einem klar definierten Plan, der bereits 2022 entwickelt wurde. Dieser Plan wird konsequent umgesetzt, wobei er flexibel auf aktuelle Erfordernisse angepasst wird – wie etwa die spezifischen Anforderungen der Division 2025 oder der Brigade in Litauen. Die Entwicklungen verlaufen planmäßig, und die Zusammenarbeit mit der Industrie schreitet zügig voran. (-> Inzwischen wurde Blackned mit Partner Rheinmetall mit der IT-Systemintegration beauftragt, rund 470 Millionen Euro des Gesamtvolumens von 1,2 Milliarden Euro entfallen auf Blackned)

 

Europas Luftstreitkräfte rüsten massiv auf

Das heißt, es konnten dahingehend auch bereits Kooperationen und Verträge geschlossen werden?
Ja, die notwendigen Verträge für die Systemintegration haben wir größtenteils bereits abgeschlossen und die letzten Vertragsverhandlungen befinden sich in der finalen Phase. Damit ist sichergestellt, dass die Integration der Systeme zielgerichtet und im Einklang mit den strategischen Zielen der Bundeswehr erfolgt. Das Projekt D-LBO ist also auf einem guten Weg, die angestrebte Modernisierung und Digitalisierung der Bundeswehr effizient und termingerecht umzusetzen.

Ist ihr Unternehmen trotz seiner schlanken Struktur in der Lage, diese Herausforderungen alleine zu stemmen? Oder arbeitet man bei der Umsetzung mit Partnern zusammen?
Ein solch komplexes Vorhaben wie D-LBO kann keine Firma ganz allein stemmen. Deshalb arbeitet Blackned mit vielen Partnern zusammen, die gewisse Aufgaben in der praktischen Projektumsetzung übernehmen oder einfach unterstützend zur Seite stehen. Die reine Softwareentwicklung des Systemkerns und die Anpassung an die vielzähligen Plattformen des öffentlichen Auftraggebers nimmt Blackned im Wesentlichen selbst vor.

Blackned CEO Joel Langenberg im Interview -©Rolf Kosecki, blackned
Einfach & übersichtlich: Die immer mehr Sensoren und Systeme am Gefechtsfeld liefern immer mehr Informationen, die für Soldaten in den meisten Fällen nützlich sind, sie allerdings auch überfordern können.

Welche Partner hat Blackned konkret an Bord?
Für die große Aufgabe der Systemintegration hat die Industrie mehrere Arbeitsgemeinschaften gegründet, die sich zum Beispiel um die Realisierung des IT-Rüstsatzes kümmern oder aber um die große Aufgabe der Fahrzeug­integration. Für die Realisierung weiterer Projekte im Gesamtrahmen von D-LBO gibt es fallweise weitere enge Kooperationen mit Unternehmen, zu denen Blackned als Unterauftragnehmer oder Generalunternehmer im Verhältnis steht und auch die Expansion auf den internationalen Markt wird Blackned nur in einem länderspezifischen Ökosystem schaffen können.

Inwiefern?
Wir streben an, mit der Rüstungsindustrie in neuen Märkten in Kooperation zu gehen, um unsere Softwarelösungen in deren militärische Systeme einzubringen. Wir haben daher zum Beispiel nachbaufähige Unterlagen an Systemintegratoren lizenziert. Die Systemintegratoren bauen damit im jeweiligen Land Kommunikationssysteme für die nationalen Streitkräfte. Insbesondere möchte ich herausstellen, dass wir für diese Länder unsere Software jeweils mit einer länderspezifischen Verschlüsselung realisieren können. Unsere Software hat Schnittstellen, an die zum Beispiel die nationale Kryptoindustrie andocken kann, um diese länderspezifische Verschlüsselung zu entwickeln.

Realisiert Blackned ähnliche Vorhaben wie D-LBO auch in anderen Ländern?
Je stärker die Realisierung der Digitalisierung der deutschen Landstreitkräfte in den Fokus trat, desto größer wurde auch das Interesse anderer Nationen an unserer Lösung. Ich bitte Sie zu verstehen, dass ich hier aus wettbewerblichen Gründen nicht weiter ins Detail gehen möchte. Ich kann Ihnen aber exemplarisch ein Beispiel nennen.

Bitte.
In den USA ist Blackned in eine Vielzahl bedeutender Projekte eingebunden und liefert die Basis-Software für Kommunikationsaufgaben. Es ist uns gelungen, führende amerikanische Hersteller davon zu überzeugen, unsere Tactical-Core-Lösung anstelle ihrer eigenen Software einzusetzen, um Projekte für die US-Armee (-> aktuelle Meldungen rund um die US-Streitkräfte) zu realisieren. Diese Zusammenarbeit hat bereits zu erfolgreichen Einsatztests geführt, und Tactical Core befindet sich derzeit in der Prüf- und Zulassungsphase (ATO-Prozess) der US-Armee.

Aktuell blickt ihr Unternehmen auch verstärkt nach Österreich, das Bundesheer steht ebenfalls vor einer Digitalisierungsoffensive, wie uns im Interview auch Planungschef Generalleutnant Bruno Hofbauer (-> „Wir machen ordentlich Tempo!”) verrät. Will Blackned dabei eine Rolle spielen?
Selbstverständlich möchten wir eine zentrale Rolle in dieser Initiative spielen, denn wir sind von der Leistungsfähigkeit unserer Lösungen überzeugt. Dabei strebt Blackned eine enge Zusammenarbeit mit der österreichischen Industrie an, um dem Österreichischen Bundesheer modernste und effiziente Digitalisierungstechnologien zugänglich zu machen. Unser Ziel ist es, diese Lösungen schnell, kosteneffizient und erfolgreich zu implementieren. Dabei legen wir großen Wert darauf, die spezifischen Anforderungen des Bundesheeres umfassend zu verstehen und darauf abgestimmte Lösungen anzubieten. Gleichzeitig bringen wir unsere langjährige Erfahrung von über 15 Jahren in die Partnerschaft ein, um dem Bundesheer eine maßgeschneiderte Lösung zu liefern, die sich in der Praxis bewährt hat.

Blackned CEO Joel Langenberg im Interview -©Rolf Kosecki, blackned
Im Zuge der Digitalisierung bestehender Strukturen stehen Armeen vor der Problemstellung, dass Systeme unterschiedlichster Bauart und Hersteller in die neue Oberfläche eingebunden werden müssen.

Sie sagten, Blackned strebt eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Industrie an?
Genau. Das ist ein ganz wesentlicher Aspekt unseres Ansatzes. Unser Ziel ist die Schaffung von Wertschöpfung für die österreichische Rüstungsindustrie durch Systemintegration und lokale Produktion. In dieser Kombination sehen wir das größte Potenzial für eine erfolgreiche und zügige Umsetzung der Digitalisierungsoffensive.

Wo liegen beim Österreichischen Bundesheer aus Ihrer Sicht die Herausforderungen?
Das Bundesheer steht vor mehreren komplexen Herausforderungen, insbesondere im Kontext der Digitalisierung. Eine zentrale Herausforderung liegt in der Integration der gewachsenen Infrastruktur, die einen hohen Wert darstellt. Diese bestehende In­frastruktur, die über viele Jahre hinweg aufgebaut wurde, muss in einer Digitalisierungsstrategie nicht nur berücksichtigt, sondern auch geschützt und optimal eingebunden werden.

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Beim Bundesheer gibt es dadurch eine große Vielfalt an Systemen und Technologien.
Das Bundesheer nutzt tatsächlich eine breite Palette von Herstellern, Waffensystemen und Kommunikationstechniken, die alle miteinander harmonisiert werden müssen. Hier liegt die Herausforderung darin, Lösungen zu entwickeln, die eine nahtlose Integration dieser verschiedenen Systeme ermöglichen. Ein praktisches Beispiel dafür ist die Anbindung von älteren, analogen Bordverständigungsanlagen an moderne digitale Funktechnologien oder sogar an zellulare Kommunikationsstrukturen wie 4G und 5G. Diese Integration erfordert maßgeschneiderte Ansätze, um sicherzustellen, dass bestehende Technologien auch in einer digitalen Umgebung effizient genutzt werden können. Darüber hinaus ist die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen wie Radarsystemen, optischen Sensoren, Drohnen und anderen Überwachungssystemen ein wesentlicher Aspekt der digitalen Transformation. Eine effektive Vernetzung und Auswertung dieser Daten ist entscheidend, um die Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit des Bundesheeres zu verbessern. Diese Herausforderungen bieten jedoch auch Möglichkeiten.

Zum Beispiel?
Durch gezielte Digitalisierung und Integration kann es gelingen, die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres erheblich zu steigern und es auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten.

„Es ist nicht nur die Einführung neuer Technologien, die digitale Transformation ermöglicht, sondern ebenso die vorhandenen Technologien in das Zielbild eines vernetzten Wirkverbunds zu integrieren.“

Blackned-CEO Joel Langenberg

Sehen Sie für Tactical Core auch noch andere Einsatzgebiete?
Tactical Core bietet weit über den militärischen Einsatz hinaus auch für die zivile Sicherheit erhebliche Vorteile. Eine bedeutende Fähigkeit ist die Bereitstellung eines hochmobilen und autonomen 5G-/4G-Netzes. Diese Technologie kann flexibel in verschiedenen Formaten eingesetzt werden, etwa in Fahrzeugen oder sogar in Rucksäcken …

… womit man hochmobil wäre?
Ja, das Szenario in einem Rucksack eröffnet tatsächlich völlig neue Möglichkeiten im Katastrophenschutz. In Krisengebieten, wo die reguläre Kommunikationsinfrastruktur häufig zerstört oder unzugänglich ist, kann Tactical Core für vier bis sechs Stunden eine autarke 5G-Kommunikation im Umkreis des Katastrophengebiets ermöglichen. Dies erlaubt es Einsatzkräften, unmittelbar nach ihrem Eintreffen vor Ort über Smartphones effizient und sicher zu kommunizieren – sowohl über Sprache als auch über Daten und Video. Diese Fähigkeit kann entscheidend dazu beitragen, die Koordination und Effektivität von Rettungs- und Hilfsmaßnahmen in Katastrophengebieten erheblich zu verbessern. Neben Katastrophenszenarien sehen wir auch potenzielle Einsatzgebiete in der Unterstützung von Großveranstaltungen, bei denen temporäre und leistungsstarke Kommunikationsnetze benötigt werden, sowie in der Absicherung kritischer Infrastrukturen.

Abschließend: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung ihres Unternehmens und des gesamten Themenbereichs? Werden wir uns in zehn Jahren noch über Digitalisierung unterhalten, oder werden dann die meisten Vorhaben bereits abgeschlossen sein?
Die Digitalisierung im Verteidigungssektor steht derzeit noch am Anfang. Augenblicklich wird über Transport von kritischen Daten gesprochen und man baut dafür Lösungen auf. Auch gibt es intelligente, verteilte Datenbanken beziehungsweise Cloud-Lösungen um die Informationen in normalisierter Form für eine Vielzahl von Applikationen verfügbar zu machen. Speziell dabei stehen wir aber ebenfalls am Anfang und können die Nutzung und deren Entwicklung noch nicht vollumfänglich überblicken. Ebenso wird die Verbindung von Sensor und Effektor eine wesentliche Aufgabe der nahen Zukunft sein. KI ist derzeit in Teilsystemen in gewisser Weise integriert. Ein Systemübergreifender Einsatz von KI ist derzeit aber meines Wissens noch nicht verfügbar. Die Vielzahl der Aufgaben und angestrebten Anwendungen werden Blackned sicher noch über viele Jahre beschäftigen und wachsen lassen.

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Quelle©Rolf Kosecki, blackned