Der Bodensee liegt unmittelbar vor der Tür des Kommandogebäude Oberst Bilgeri in Bregenz, dem Sitz des Militärkommandos Vorarlberg. Auch die Stabskompanie ist hier stationiert. Zu dieser Einheit gehört auch der 30 Soldaten starke Baupionier- und Katastropheneinsatzzug. Neben anderen wichtigen Ausbildungen erhalten die Soldaten auch eine Wasserfahrgrundausbildung. Diese Fähigkeit ist besonders bei Hochwasser von Bedeutung.
Bei der Wasserfahrgrundausbildung werden die Grundwehrdiener zum Schiffsführer eines von mehreren Personen besetzten, „nicht maschinengetriebenen Wasserfahrzeuges” ausgebildet. Konkret geht es dabei um das Pionier-Mehrzweckboot für maximal acht Soldaten, ausgebildet wird im stehenden und fließenden Gewässer.
Zudem wird ihnen Wissen über die Handhabung des Mehrzweckbootes, der Umgang mit Rettungsmitteln, das Retten und Bergen von Personen und auch Wissen über die Rettungskette sowie die Zusammenarbeit bei Einsätzen vermittelt.
Natürlich kann am 260 Kilogramm schweren Aluminiumboot auch ein Außenbord-Motor angebracht werden. Dafür ist aber eine zusätzliche Ausbildung notwendig. Für die Wasserfahrgrundausbildung ist Rudern oder „Stangeln” angesagt.
Rudern ist in der Regel der Antrieb auf stehenden Gewässern. Auf schneller fließenden Gewässern geht es damit nur talwärts. „Gegenwärts”, also gegen die Fließrichtung zu rudern, überfordert oft die Schubkraft des Teams. In solchen Fällen wird das Boot entweder von Land aus gezogen („treideln”), oder mit Stangen vorangetrieben. Letzteres verlangt eine besondere Technik.
Der Bootsführer hat seinen Platz hinten im Boot. Er sitzt alleine auf der Rückbank. Von hier aus gibt er seine Kommandos an das Team und unterstützt es mit seinem Ruder oder mit einem eingebundenen Langruder beim Halten der Richtung.
Auf das Kommando: „Beidseitig vorwärts” (Ankündigung) – „und” – „Durch!” (Ausführung) rudern beide Seiten der Mannschaft vorwärts. Dabei achten alle darauf, dass ihr Schlag auf beiden Seiten gleichzeitig und möglichst mit der gleichen Kraft durchgeführt und damit der Vorwärtskurs gehalten wird. Leichte Korrekturen führt der Bootsführer mit seinem Ruder durch.