Nachdem der erste brasilianische Gripen E, der von der brasilianischen Luftwaffe (FAB) als F-39 Gripen bezeichnet wird, bereits vor eineinhalb Jahren seinen ersten Flug in Brasilien absolviert hat, durfte sich die FAB nun auch über Ankunft und Erstflug der ersten beiden Serienmaschinen freuen.
„4101” und „4102” kamen am 2. April in Navegantes mit dem Schiff an, ihren Erstflug absolvierten die beiden Maschinen dann vier Tage später von Porto Allegre Salgado Filho nach Gaviao Peixoto zu Embraer. Vom Hafen zum Flughafen wurden die beiden Jets nachts auf der Straße durch die Stadt geschleppt (siehe Video).
Die Vorserienmaschine „4100” wurde am 10. September 2019 in Linköpping offiziell übergeben, bereits im September 2020 nach Brasilien verschifft und dort für Flug- und Integrationstests – dabei ging es unter anderem um das verschlüsselte Kommunikations/Datenfunksystem Link BR2 – verwendet. Die Produktion von 15 Maschinen in Brasilien hat 2021 begonnen.
Insgesamt hat Brasilien 28 JAS-39E Einsitzer und 8 JAS-39F Zweisitzer (jene werden nur für Brasilien ebendort gebaut und sollen ab 2023 zulaufen) bestellt, der Auftragswert beläuft sich auf 39,3 Milliarden Kroner, umgerechnet rund 3,8 Milliarden Euro. Allerdings könnte das Programm bald aufgestockt werden – in Brasilien wird jedenfalls laut über weitere 30 Stück Gripen-E nachgedacht. Das ambitionierte Endziel – so der ehemalige brasilianische Programmdirektor gegenüber Militär Aktuell – liege bei rund 100 Maschinen. Hauptbewaffnung werden METEOR (BVR) und IRIS-T (WVR).
Ein Detail: 2020 sagte Gripen-E Programmdirektor Eddy de la Motte, dass man in Schweden auf sechs Testmaschinen (die Flygvapnet erhält ebenfalls 60 Stück) auch den Infrarot-Sensor (IRST) Skyward-G (40 Kilogramm) teste (siehe Bild oben). An den drei brasilianischen Maschinen ist jener (beim Roll-Out 2016 war er vor dem Cockpit „angedeutet”, ebenso am Testträger Gripen-NG – siehe Bild) zumindest im Moment nicht zu sehen.
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