Ein neues Handbuch der russischen Streitkräfte über „Taktik des Einsatzes von FPV-Drohnen durch den Feind und Möglichkeiten zum Gegensteuern” offenbart dramatische Zahlen.

Das Dokument wurde verfasst, da die Bedeutung von FPV-Drohnen als effektive Waffe in den vergangenen Kriegsmonaten (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) deutlich zugenommen hat. In den Unterlagen angeführten Schätzungen zufolge sind bis zu 70 Prozent der russischen Verluste an Personal und Ausrüstung an allen Fronten auf den Einsatz ukrainischer Kamikaze-Drohnen zurückzuführen.

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Die Vorteile von FPV-Drohnen liegen demnach in ihrer einfachen Steuerung, schnellen Reaktionsfähigkeit, hohen Manövrierbarkeit und einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 120 km/h. Zudem sind sie widerstandsfähig gegen elektronische Kriegsführung, da Konfigurationen und Einstellungen schnell angepasst werden können. Ihr flexibles Design und die vergleichsweise niedrigen Kosten runden die Liste der Vorzüge ab.

Zu den Nachteilen zählen die begrenzte Flugdauer, die relativ kurze Reichweite ohne den Einsatz von Repeatern sowie der Mangel an qualifiziertem Personal, da eine hochwertige Ausbildung für den effektiven Einsatz erforderlich ist.

Das Papier zählt eine breite Palette an Möglichkeiten zur Bekämpfung von FPV-Drohnen auf. Wir haben die Grafiken aus dem Dokument extrahiert und präsentieren hier eine kurze Übersicht der verschiedenen Einsatzvarianten:

Aktive und passive Maßnahmen müssen dem Dokument zufolge sowohl auf Einheitsebene als auch individuell von jedem Soldaten umgesetzt werden. Dazu zählen die Identifizierung und Neutralisierung von Drohnenpiloten, die frühzeitige Erkennung von UAV und die Alarmierung der Einheiten, der Einsatz elektronischer Gegenmaßnahmen, schnelle Bewegungen in gefährdeten Zonen, Ausweichmanöver, gezielter Beschuss sowie mechanische Abwehrmaßnahmen wie Netze. Ergänzend sind die Verstärkung von Stellungen, Tarnung, Scheinstellungen, Schutznetze und der Einsatz von Rauchgeneratoren essenziell.

Das Papier schließt mit der Erkenntnis, dass die technische Entwicklung das Spektrum der möglichen Kampfeinsätze mit FPV-Drohnen erheblich erweitert hat. Die Nachfrage nach ausgebildeten Piloten und FPV-Drohnen in den Kampfeinheiten übersteigt dabei das Angebot. Es wird erwartet, dass neue Einheitentypen sowohl im Einsatz als auch bei den Gegenmaßnahmen entstehen. Der Wettbewerb im Bereich Drohnen und Antidrohnen hat somit gerade erst begonnen.

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