Die deutsche Marine ist die größte NATO-Marine in der Ostsee. Vor diesem Hintergrund hat sie am 1. Oktober für die NATO eine regionale Führungsrolle übernommen – die Funktion „Commander Task Force Baltic” (CTF Baltic). Zur Unterstützung dieser Aufgabe wurde nun vor wenigen Tagen ein neues maritimes taktisches NATO-Hauptquartier in Rostock eingeweiht.
CTF Baltic steht in Zukunft permanent für Führungsaufgaben des Bündnisses in der Ostsee bereit. Das zentrale Ziel ist die Einführung eines maritimen Lagebildes – zusammengeführt aus militärischen und zivilen Daten – und die Koordination der Marineaktivitäten in der Region. Für die Bundeswehr ist dies laut einer Aussendung „ein weiterer Meilenstein zur Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung”.
Hintergrund
Seit 2017 hat die NATO in der Anpassung ihrer Führungsstruktur auch die Aufstellung von ständigen maritimen Hauptquartieren auf der sogenannten obersten taktischen Ebene entschieden. Diese Commander-Task-Force-Stäbe haben zwei Hauptaufgaben: maritime Operationen und Übungsvorhaben zu planen sowie von der NATO zugeteilte Seestreitkräfte sowohl in Friedens-, als auch in Krisen- und Kriegszeiten zu führen.
CTF Baltic ist zwar ein nationales Hauptquartier, beteiligt sind aber auch viele andere Staaten. So sind neben Deutschland noch elf weitere Nationen personell an CTF Baltic beteiligt: Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen und Schweden. Geführt wird das Hauptquartier von einem deutschen Admiral, sein Stellvertreter ist ein polnischer Admiral. Die Position des Chefs des Stabes wird mit einem schwedischen Stabsoffizier besetzt. Auch nachgeordnete Führungspositionen sind multinational besetzt.
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