Die Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) der Bundeswehr hat am 22. Oktober Ansprengversuche mit der außer Dienst gestellten Fregatte „Karlsruhe” im Sperrgebiet Schönhagen in der Ostsee durchgeführt. Die Tests liefern Ergebnisse über die Wirkung von Sprengkörpern und Seeminen und damit wichtige Daten für den Bau zukünftiger Marineschiffe, um die Sicherheit für die Besatzungen weiter zu erhöhen.
Zur Untersuchung der Wirkung auf die Schiffsaußenhaut wurden im Schiff Sensorik und Aufzeichnungsgeräte eingerüstet. Außerdem wird das Schiff mit speziellen Methoden vermessen, um etwaige Verformungen zu erkennen und zu bestimmen. Zudem werden „Crash Test Dummies” eingesetzt, deren Sensorik die Wirkung der Sprengkraft auf den Menschen messbar macht.
In Absprache mit dem Umweltministerium und dem Bund für Naturschutz nimmt die WTD 71 Rücksicht auf die Unterwasser- und Tierwelt. So kommt ein doppelter Blasenschleier und ein akustisches und optisches Monitoring sowie Vergrämungsmaßnahmen zum Einsatz. Allein dafür werden zusätzlich mehrere Schiffe im Einsatz sein. Der Blasenschleier dämpft die Druckwelle der Sprengung und reduziert somit die Reichweite der Druckwelle deutlich, sodass der größte Teil der schädlichen Druckwirkung innerhalb des vom doppelten Blasenschleier umschlossenen Bereiches verbleibt.
Bis spätestens 4. November sind mit der „Karlsruhe” insgesamt zwei Ansprengungen mit steigender Ansprenghärte geplant. Bis 2028 sind außerdem weitere jährliche Sprengungen vorgesehen.
Die WTD 71 gehört zum Geschäftsbereich des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Die Dienststelle deckt die gesamte Bandbreite maritimer Wehrtechnik in allen Phasen des Entstehungsganges von Wehrmaterial ab. Die Aktivitäten sind in erster Linie ausgerichtet auf das Gesamtsystem Schiff und das Zusammenwirken unterschiedlicher Komponenten auf und mit diesem System in maritimem Umfeld.
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