Aktuell erfährt der Outdoor-Fachhandel die Konsequenzen einiger globalen Krisen. In vielen Branchen waren diese Auswirkungen bereits während der Pandemie spürbar. Nun sind Sie auch bei uns angekommen, und weder Hersteller noch Händler können von einem Outdoor-Hype profitieren.

Was ist passiert?
Während der Covid-19-Pandemie hatte die Bevölkerung den Drang die Natur zu erleben. Medienformate wie „7 vs. Wild” gingen durch die Decke und schufen einen Hype für Outdoor-Disziplinen, unter anderem auch für Survival und Bushcraft. Dementsprechend stieg in diesen Branchen, im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen, die Nachfrage nach Ausrüstung und Gear an, und damit auch der Umsatz. Doch seit dem Beginn der Pandemie wurden die Konsumenten mit einigen politischen und geopolitischen Konflikten konfrontiert, was in der Breite zu Veränderungen in Konsum- und Kaufverhalten geführt hat. Die Menschen zögern vor Käufen zurück, warten ab. Wollen ihr Geld zusammenhalten.

Wie reagiert der Markt?
Der Markt reagiert auf diese Kaufzurückhaltung so, wie es auch viele andere Branchen tun würden. Hersteller von Ausrüstung und Zubehör führen einen Kampf um die Aufmerksamkeit der Händler und Konsumenten, versuchen auf unterschiedliche Art und Weise ihre Produkte aus den Lagern an den Mann zu bringen. Bei den Händlern ist das ähnlich: Teilweise große Lagerbestände erlauben es nicht, neue Produkte und Kollektionen in die Geschäfte zu holen. Auf der anderen Seite muss die Ware, möglichst ohne Verluste, an den Mann gebracht werden, um Platz für Neuheiten zu schaffen. Ein Dilemma also.

Und jetzt?
Es kommt auf richtige Strategien an. Grundsätzlich ist die Nachfrage an qualitativer Outdoor-Ausrüstung auf Seiten der Konsumenten nach wie vor vorhanden. Der Händler muss nur etwas mehr darin investieren, den Kunden zum Kauf zu bewegen. Dies kann er durch unterschiedliche Strategien erreichen:

  1. Storytelling
    Durch gezieltes Storytelling können Händler eine emotionale Verbindung zu ihren Kunden aufbauen. Geschichten über Abenteuer, persönliche Erlebnisse oder die Entstehungsgeschichte eines Produkts können das Interesse wecken und die Kaufentscheidung positiv beeinflussen. Ein Beispiel könnte die Geschichte eines Wanderers sein, der mit der beworbenen Ausrüstung eine herausfordernde Tour gemeistert hat. Solche Erzählungen schaffen Vertrauen und machen das Produkt greifbarer.
  2. Absetzen vom Markt
    Um sich vom Wettbewerb abzuheben, müssen Händler und Hersteller einzigartige Verkaufsargumente entwickeln. Dies kann durch exklusive Produkte, besondere Serviceleistungen oder innovative Marketingstrategien geschehen. Ein Alleinstellungsmerkmal könnte beispielsweise ein besonders nachhaltiges Produkt sein, das unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Auch die Zusammenarbeit mit Influencern oder die Teilnahme an Outdoor-Events kann helfen, die Marke stärker zu positionieren.
  3. Neuheiten
    Eine regelmäßige Einführung von Neuheiten ist essenziell, um das Interesse der Kunden aufrechtzuerhalten. Dies können neue Produktlinien, limitierte Editionen oder technologische Innovationen sein. Wichtig ist, dass diese Neuheiten klar kommuniziert und attraktiv präsentiert werden. Händler sollten darauf achten, dass sie ihre Kunden frühzeitig über bevorstehende Produktlaunches informieren und diese durch gezielte Marketingkampagnen begleiten.
„Survival“ of the fittest: Wie der Fachhandel in der aktuellen Situation die Oberhand behalten kann – ©NürnbergMesse/Heiko Stahl
Die IWA OutdoorClassics in Nürnberg ist die Weltleitmesse der Jagd-, Schießsport- und Outdoor Branche. Sie findet vom 27.02.-03.03.2025 in Nürnberg statt.

Die Rolle der IWA OutdoorClassics
Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg im Outdoor-Fachhandel ist die Teilnahme an Fachmessen wie der IWA OutdoorClassics. Die IWA bietet eine geschützte Plattform, um sich über die neuesten Trends und Innovationen zu informieren, wertvolle Geschäftskontakte zu knüpfen und sich mit anderen Branchenexperten auszutauschen. Der Besuch der IWA OutdoorClassics ermöglicht es Händlern, direkt mit Herstellern und Lieferanten in Kontakt zu treten. Dies bietet die Gelegenheit, exklusive Einblicke in neue Produkte und Technologien zu erhalten, die noch nicht auf dem Markt sind. Händler können so frühzeitig Trends erkennen und ihr Sortiment entsprechend anpassen, um ihren Kunden stets die neuesten und besten Produkte anbieten zu können.

Fachmessen sind auch ein idealer Ort für den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Durch Gespräche mit anderen Fachleuten können Händler wertvolle Tipps und Strategien für den Umgang mit aktuellen Herausforderungen erhalten. Workshops und Vorträge auf der Messe bieten zusätzliches Wissen und Inspiration, um das eigene Geschäft weiterzuentwickeln. Von der IWA OutdoorClassics können Händler nicht nur neue Produkte und Ideen mitnehmen, sondern auch wertvolle Kontakte und Partnerschaften knüpfen. Diese Netzwerke können langfristig dabei helfen, das eigene Geschäft zu stärken und sich besser im Markt zu positionieren.

Die nächste IWA OutdoorClassics findet vom 27. Februar bis 3. März 2025 in Nürnberg, Deutschland, statt. Tickets, die nur an Fachbesucher ausgegeben werden, können bereits unter www.iwa.info/ready erworben werden.

Quelle©NürnbergMesse/Heiko Stahl