Bei der Übung „Walgau 2023” trainierten von 6. bis 10. November rund 800 Soldatinnen und Soldaten aus ganz Österreich gemeinsam mit Kräften der Polizei und weiteren Einsatzorganisationen in Vorarlberg Einsätze, etwa bei einem Terror- oder Brandanschlag.

Übungsszenario war ist eine hybride Bedrohungslage, in der Gegner im Untergrund durch Terror und Fehlinformation eine gesellschaftliche Destabilisierung bewirken wollen.

„Die aktuelle Sicherheitslage und insbesondere der Terroranschlag in Israel zeigen, wie wichtig der Kampf gegen Terrorismus und terroristische Angriffe ist. Unser Bundesheer ist für die Verteidigung unseres Landes zuständig und muss im Krisenfall schnell einsatzfähig sein. Daher ist es für unsere 800 Soldatinnen und Soldaten enorm wichtig, krisenhafte Szenarien gemeinsam mit der Polizei zu trainieren”, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

„Die aktuelle Sicherheitslage und insbesondere der Terroranschlag in Israel zeigen, wie wichtig der Kampf gegen Terrorismus und terroristische Angriffe ist.“

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

Am ersten Übungstag fuhren mehrere Fahrzeugkolonnen aus Niederösterreich und der Steiermark in die Salzburger Schwarzenberg-Kaserne, wo sich der erste Sammelort für die Soldaten aus dem Osten Österreichs befand, die an der Übung teilnehmen.

So hatten nach der Alarmierung, Befehlsausgabe und dem Herstellen der Marschbereitschaft die Reaktionskräfte der 3. Jägerbrigade unter dem Kommando des Jägerbataillons 17 aus Straß vorerst den Marsch von der Südsteiermark und den anderen Kasernenstandorten in ganz Österreich nach Salzburg zu bewältigen. Am Dienstag, den 7. November, verlegten die Fahrzeuge aller Übungsteilnehmer schließlich weiter nach Bludesch in die Vorarlberger Walgau-Kaserne.

Tag darauf verschärfte sich dann im Übungsszenario die Lage in Vorarlberg: Die Reaktionskräfte aus der Walgau-Kaserne wurden zu einer Anschlagsdrohung auf ein Schutzobjekt der Energieversorgung im Süden Vorarlbergs gerufen. Eine mit Radpanzern Pandur Evolution ausgestattete Kompanie konnte den Anschlag rechtzeitig verhindern.

In Feldkirch wurden von der Feuerwehr Brandstifter und verdächtiges Hantieren mit Chemikalien für einen Brandanschlag gemeldet. Die ausrückenden ABC-Kräfte mit Schutzanzügen stellten beim Spüren chemische Kampfstoffe fest. Daraufhin musste das gesamte Gerät der Feuerwehr und die eigene Ausrüstung dekontaminiert werden.

Besonders in Feldkirch wurden zudem im Rahmen der Übung immer mehr verdächtige terroristische Vorbereitungen gemeldet, sodass für Donnerstag, den 9. November, eine massive Überwachung der Stadt mit gepanzerten Trupps an allen wichtigen Orten angeordnet wurde. Dieses „Show of Force” wurde mit Radpanzern und gepanzerten Mehrzweckfahrzeugen durchgeführt.

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Die Reaktionskräfte der 3. Jägerbrigade bekamen weiters die Information, dass im Brandnertal bei Bludenz, Zivilisten einer Minderheit vor bewaffneten Personen fliehen. Kurze Zeit später erreichten die Kräfte den Einsatzort und konnten die Parteien voneinander trennen. Nach der Versorgung der schutzsuchenden Personen, konnten durch den Einsatz von Drohnen die bewaffneten Kräfte der Konfliktpartei etwa drei Kilometer tiefer im Tal aufgespürt und gestellt werden.

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Teil des Übungsszenarios war die Bekämpfung von Terroristen in einem Vorarlberger Supermarkt.

Höhepunkt der Übung war die Reaktion auf einen angenommenen nächtlichen terroristischen Überfall auf einen Supermarkt in Feldkirch. Nach Explosion einer Autobombe im Abendverkauf stürmten schwerbewaffnete Terroristen in den Supermarkt, schossen um sich und nahmen Geiseln. Die Polizei stürmte mit der Sondereinheit Cobra und einem BvS10 Hägglunds des Jägerbataillons 23 den Markt und befreite die Geiseln. Einige Terroristen flüchteten allerdings und wurden schließlich im äußeren Sicherungsring der alarmierten Reaktionskräfte überwältigt. Inzwischen konnten die Verletzten mit Pandur Evolution aus dem Gefahrenbereich gerettet und an die Kräfte des Roten Kreuzes übergeben werden. Um Mitternacht war die Situation geklärt.

Am Freitag, den 10. November, erfolgte schließlich als Abschluss der Übung in den Morgenstunden in den Bahnhöfen Bludenz und Feldkirch die Verladung der Gefechtsfahrzeuge durch die Reaktionskräfte. Die Panzer werden mit Güterzügen in die Heimatgarnisonen befördert.

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Quelle@Bundesheer/Koppitz