Die niederländische Luftwaffe erhält im Norden des Landes mehr Trainingsraum. Grund dafür ist eine Neugestaltung des Luftraums. Dadurch werden den Luftstreitkräften bessere Trainingsmöglichkeiten geboten, vor allem wird aber mehr Platz für das Training mit F-35-Kampfflugzeugen (-> Niederlande stockt F-35-Bestellung auf) geschaffen, das in der Regel in großen Höhen stattfindet. Auch für die zivile Luftfahrt bringt die Neuaufteilung Vorteile.
Übungsgelände im Süden gestrichen
Durch die Vergrößerung des nördlichen Übungsgeländes entfällt jedoch das kleinere Trainingsgebiet für Kampfflugzeuge im südlichen Teil der Niederlande. Hintergrund der Neuregelung ist, dass die Kampfpiloten durch das Vorhandensein eines größeren zusammenhängenden Gebietes bessere und effizientere Trainingsmöglichkeiten bekommen.
Durch die Streichung des südlichen Übungsgeländes muss nun der zivile Luftverkehr keine Umwege mehr fliegen. Die Flugzeuge werden daher schneller von und zum Amsterdamer Flughafen Schiphol gelangen. Auf diese Weise erfüllt die Regierung nicht nur das Ziel der Europäischen Union, die Umwege zu verringern, sondern reduziert gleichzeitig auch die Lärmbelastung in der Region.
Tieffluggebiete für Hubschrauber
Darüber hinaus sucht das Verteidigungsministerium im Rahmen des National Defence Space Programme weiterhin nach mehr Raum, auch im Süden des Landes. Denn obwohl dort das Übungsgelände für Kampfflugzeuge wegfällt, werden nach wie vor etwa Tieffluggebiete für Hubschrauber sowie Hubschrauberlandeplätze gesucht. Spätestens mit der Veröffentlichung der National Policy Vision NPRD dieses Jahr wird klar sein, wo sich diese in Zukunft befinden.
Die Änderung des Luftraums ist allerdings nicht in den nächsten Wochen und Monaten umsetzbar. Der aktuelle Plan sieht als ersten Schritt die Veröffentlichung eines Rahmenplans Anfang dieses Jahres vor. Zu diesem Zweck wird ein externer Ausschuss eingesetzt. Dieser wird die neue Luftraumgestaltung bewerten. Der Entwurf und die Empfehlungen werden dann der Abgeordnetenkammer vorgelegt. Dies wird Anfang 2026 der Fall sein. Der endgültige Entwurf wird für Ende 2028 erwartet. Zur Umsetzung des neuen Plans wird es nach aktuellen Informationen zwischen Ende 2028 und 2030 kommen.