Glock präsentierte auf der Enforce Tac (-> die Österreicher auf der Messe) und der IWA kürzlich die ganze Produktpalette der bewährten Sport- und Dienstpistolen aus Deutsch-Wagram. Militär Aktuell nutzte die Gelegenheit und warf einen genauen Blick auf die Neuigkeiten – und wurde dabei nicht nur einmal positiv überrascht.
Mächtige Zwerge
Mit der G26 Gen5 und G43 (Slimline) stehen zwei Subcompact-Pistolen in den aktuellsten Ausstattungsvarianten von Glock in 9 Millimeter zur Verfügung. Wer nun eine höhere Stoppwirkung ins Ziel bringen muss – beispielsweise beim jagdlichen Fangschuss oder zur Verteidigung – aber zugleich nicht auf die Vorteile einer Glock der Gen5 in der Subcompact-Größe verzichten will, hat jetzt die Wahl zwischen zwei ganz „starken Kleinen”:
- Die G29 Gen5 steht im äußerst leistungsstarken und auch auf größere Distanzen präzisen Kaliber 10 Millimeter zur Verfügung.
- Die G30 Gen5 wiederum leistet im nicht weniger beeindruckenden Kaliber .45 Auto ihren Dienst.
Was in der Praxis überrascht: Alle Vorteile der Grifftextur und Griffform der Gen5 kommen bei kleineren Frames zur Geltung und geben sicheren Halt. Beide, die G29 Gen5 und die G30 Gen5, liegen ausbalanciert in der Hand und das vertraute Handling einer Glock ist sofort gegeben.
Ja, im Schuss wird man die großen Kaliber mehr oder weniger stark spüren – aber die ausgewogene Proportion einer Glock, die volle Funktionsspanne der Gen5 auch in der kleinen Form und immerhin zehn Schuss (im Standardmagazin) geben die funktionale Sicherheit, die man so sehr an Glock schätzt und die letztlich das nötige Vertrauen auch in stressigen Situationen schafft.
Sportlich-elegant
Ein nicht nur sprichwörtlich „anderes Kaliber” stellt die G44 dar. Produziert für Munition in .22 l.r. ist sie die einzige Glock im Kleinkaliber. Zwei limitierte Modelle unterstreichen diesen Sonderstatus gekonnt und stilsicher: Der ohnehin schon besondere Stahl-Polymer-Schlitten der G44 wird in der G44 Golden Line und G44 Silver Line farblich elegant hervorgehoben.
Ausgestattet mit dem Glock Performance Trigger kommt die G44-Sonderedition außerdem mit einem Abzug, der trocken und wohl definiert ist, und das „out of the box”! Die auswechselbaren Griffrücken erleichtern das Anpassen an die individuelle Handgröße. Mit dem budgetfreundlichen Kaliber werden letztlich nicht nur erfahrene Schützinnen und Schützen ihre Freude haben. Abwechlungsreiche Trainingseinheiten mit dieser Glock im Format einer G19 bringen den nötigen Spaß in die Routine.
Klug kombiniert
Von nicht wenigen heiß erwartet und bei der IWA 2024 endlich in den Händen gehalten, ist ein weiteres spannendes Modell: Die G49 MOS. Das Konzept ist ähnlich, wie es bereits bei der G19X erfolgreich angewendet wurde. Die G19X ist nicht nur durch besondere Details, wie dem auffällig-unauffälligen beigen nPVD Coating, einmalig. Sie ist außerdem ein Crossover zweier Modelle, indem sie den ausgewachsenen Frame der G17 mit dem kompakten Schlitten und Lauf der G19 kombiniert.
Die neue G49 MOS trägt nun – umgekehrt – den größeren Schlitten der G47 MOS (was den Maßen einer G17 entspricht) und den Griff einer G19, beides Glock-Standardmodelle in 9 Millimeter. Diese Kombination lässt jedenfalls ein breites Anwendungsspektrum zu. Wir sind auf die ersten Testläufe damit gespannt.
Bonus am Ende
Eine wirkliche Überraschung bei den Fachmessen in Nürnberg stellte die Präsentation der Racking Cover Plate dar.
Glock lässt damit im taktischen Waffengebrauch eine weitere Manipulationsart des Schlittens zu: Beim Durchladen hat man es jetzt noch leichter, indem eine deutlich spürbare Erweiterung am Ende des Schlittens mit zwei Fingern gefasst werden kann. Arbeitet man mit Handschuhen, in anspruchsvollen Lagen oder will sich schlichtweg die Option offen halten, den Schlitten gezielt am äußersten Ende sicher greifen zu können, ist die Racking Cover Plate eine hilfreiche Ergänzung.
Die Platte wird auf viele Modelle passen, nicht aber auf Glock Slimline-Modelle sowie bei montiertem Beavertail.
