Heute und morgen trifft sich das NATO-Admiralsgremium CHANCOM – zuständig für die Nordsee und den Ärmelkanal – in Hamburg, um über die maritimen Herausforderungen des wichtigen Seegebiets zu sprechen. Die Region hat ein strategisches Gewicht für die Bündnisverteidigung und auch für die Landesverteidigung Deutschlands.

Das Channel Committee der NATO, kurz CHANCOM, wurde nach dem Ende des Kalten Krieges beibehalten und bekam in den vergangenen Jahren wieder vermehrt Gewicht, denn Nordsee und Ärmelkanal haben wegen der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung wieder an strategischer Bedeutung gewonnen – vor allem als Tor zur Ostsee. Diese Entwicklung hat mittlerweile die Nordflanke der NATO bis nach Polen und ins Baltikum verlängert.

Schweden: Wie sich ein Land auf Krieg vorbereitet

Ständiger Teil von CHANCOM sind die fünf Marinechefs aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Deutschland, in persona der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan C. Kaack, hat für 2024 den Vorsitz des jährlichen Treffens. Generalthema der diesjährigen Konferenz lautet „Nutzung und Bekämpfung unbemannter Systeme”. Zusätzlich sind in diesem Jahr auch die Marinechefs aus Italien, Spanien und Portugal zu dem Treffen eingeladen. Alle beteiligten Staaten sind sich schon vor dem Treffen einig, dass es in Zukunft eine verstärkte maritime Zusammenarbeit benötigt, um die Sicherheit des Seeverkehrs im Ärmelkanal und darüber hinaus zu gewährleisten.

Aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Jahre werden unbemannte Systeme auch für die Marine immer interessanter. Bis 2035 will die deutsche Marine Kriegsschiffe so ausstatten, dass sie den Seekrieg im Nordatlantik multidimensional und auf große Distanz führen können. Unbemannte Systeme ergänzen dabei die Abdeckung großer Räume. Die sich seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine (-> aktuelle Meldungen aus dem Ukraine-Krieg) verschärfende Bedrohungslage in der Ostsee erfordert deswegen möglichst einfache und preiswerte unbemannte Waffensysteme, die in möglichst hoher Stückzahl verfügbar sind.

Hier geht es zu weiteren Meldungen rund um die NATO.

Quelle©Markdo PIZ